Vor einiger Zeit hat es uns ein paar Tage nach Singapur verschlagen, einem asiatischen Insel- und Stadtstaat. Nicht einfach aus Zufall, sondern weil die Firma, für die mein Verlobter arbeitet, ihren Sitz in Singapur hat. Timm (das ist jetzt also die besagte „bessere Hälfte“) hatte eine Geschäftsreise mit seinen Kollegen und weil ich erstens ein absoluter Asien-Fan bin und zweitens so lange quengeln kann bis ich irgendwo hin mit darf, konnte ich schlussendlich auch mitfliegen. Links auf dem Foto seht Ihr übrigens das Wahrzeichen von Singapur, den sogenannten Merlion. Ein Kunstwort, das sich aus den Worten Mermaid (Meerjungfrau) und Lion (Löwe) zusammensetzt. Statuen wie diese stehen überall in der Stadt. Als Schutzpatron symbolisiert der Löwenkopf Stärke und Furchtlosigkeit, der Fischkörper hingegen den Ursprung aus und die Verbundenheit mit dem Meer.
Nun aber zu unserer Reise. Wir starteten von Frankfurt aus. Ich liebe diesen Flughafen. Sobald ich dort eintrete, beginnt für mich das Urlaubsfeeling. Meine Eltern haben uns seit klein auf zu den allerschönsten Orten dieser Welt gebracht, und meistens begannen unsere Reisen in Frankfurt. Sobald ich am Flughafen bin, habe ich immer noch dieses Kribbeln im Bauch und bin ein klein wenig aufgeregt, vor allem wenn ein Abenteuer mit einer Fernreise beginnt. So auch an diesem Tag. Ich freute mich wie ein Keks. Es war nicht meine erste Reise nach Singapur. Bereits im Jahr 2000 flog ich gemeinsam mit meinen Eltern und meinem Bruder über Singapur nach Australien. Auf dem Heimflug verlängerten wir unseren Stopover in Singapur, um uns diesen Stadtstaat mal etwas genauer anzusehen. Ich erinnerte mich noch gut an die Orchard Road, Singapurs bekannte Einkaufsstraße, die prall gefüllt war mit vielen recht kleinen und dunkelhaarigen Menschen und einem einzigen ganz großen Menschen, dessen Kopf über all den anderen herausragte. Das war mein Bruder. Und wie ich damals ausgesehen habe, das zeige ich Euch jetzt mit einem Foto, aufgenommen auf der Orchard Road in Singapur im Jahre 2000.
Nun gut, aber wie gesagt, die letzte Reise nach Singapur war vor 15 Jahren, so dass ich gespannt war, was mich heute nun dort erwartete.
Als wir in Singapur gelandet waren, ging es erstmal in unser Hotel. Nein, es ging in DAS Hotel. Das wohl angesagteste Hotel in Singapur mit dem wohl bekanntesten Rooftop-Pool der Welt. Das Marina Bay Sands. Das Hotel war riesig, die Eingangshalle unzählige Stockwerke hoch und unendlich lang. So viele Menschen auf einem Haufen, daran muss man sich als „Deutsche vom Land“ erstmal gewöhnen 😉
Die Zimmer waren riesig, die Aussicht aus dem Zimmer der Wahnsinn. Aber noch viel besser war eben genau dieser weltberühmte Pool. Was für ein Anblick! Was für ein Ausblick! Sensationell. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Der Rest des Hotels ging irgendwie gänzlich an mir vorbei, das lag aber wohl tatsächlich daran, dass ich nur noch Augen für das türkise Wasser auf dem Dach und der Aussicht über Singapur hatte und mir das Hotel als solches schlichtweg einfach zu riesig war. Da kann man auch mal den Überblick verlieren…
Am nächsten Tag ging es auf, um die Stadt zu erkunden. Timm´s Chef war schon viele Male in Singapur und konnte uns alle wichtigen, interessanten und angesagten Hotspots zeigen. Es gibt wahrlich nichts besseres, als jemand dabei zu haben, der sich vor Ort bestens auskennt. Das war wirklich klasse!
Ein Highlight oder fast schon ein Wahrzeichen von Singapur sind die Gardens by the Bay, einem 101 Hektar großen Parkgelände, auf welchem unter anderem die Supertrees stehen. Im Bay South Garden befinden sich zwei mit Glas eingehauste Biotope, in denen jeweils verschiedene Faunen aus unterschiedlichen Klimazonen gezeigt werden. Die künstlich erschaffene Parklandschaft verläuft entlang des Meeres und soll der Bevölkerung zur Erholung dienen.
Die Supertrees sind pflanzenbewachsene Stahlgerüste mit Höhen zwischen 25 und 50 Metern, die nicht nur umwerfend und futuristisch aussehen, sondern unter anderem auch der Aufzucht von seltenen Pflanzen dienen. Abends werden sie mit lila-rosaner Farbe angestrahlt und auf einem der „Türme“ gibt es sogar ein Restaurant, von welchem man einen wunderbaren Ausblick haben soll.
Die Pflanzenpracht in den Gewächshäusern ist bunt und natürlich tropisch, angepasst an das heiße und feuchte Klima in Singapur. Es gibt Wasserfälle, Brücken über die man gehen kann und jede Menge Blüten, die sich bestens zum Fotografieren eignen. Da freut sich jemand wie ich natürlich umso mehr 😉
So, nun aber nochmal zurück zu diesem Pool. Logo, dass wir von dem unbedingt einige Fotos oder Selfies schießen wollten, wenn wir schon mal da sind. Wie gesagt, weltberühmt und so. Da dieser Hotspot aber nicht nur bekannt ist wie ein bunter Hund, sondern auch noch in Asien liegt (viele, viiiiiieeeele Leute), wäre es ein Trugschluss zu glauben, man könnte während der „normalen“ Tageszeiten auch nur ein einziges Bild ohne einen zweiten Menschen auf dem Foto machen. Es war einfach zu voll. Jeder wollte in den Pool, jeder hatte eine Kamera und posierte. Nun gut, als erfahrener Reisender weiß man, da bleibt einem nix anderes übrig, als verboten früh (und ich meine wirklich „saufrüh“!) aufzustehen, um ein einigermaßen leeres Foto zu bekommen. Gesagt, getan. Saufrüh aufgestanden und mit halbgeschlossenen Augen den Weg zum Pool aufgesucht. Die ersten waren wir natürlich trotzdem nicht. Aber wir konnten zumindest unsere Bilder schießen. Nun gut, wir selbst sahen dabei zwar ziemlich schei… aus, da einfach noch zu müde und zu verkrumpelt, aber heyyy, hier ging es ja schließlich um die Aussicht und lediglich den Beweis, dass wir da waren 😉
So, und damit Ihr Euch nicht nur ein – wenn auch interessantes – Schwimmbecken anschauen müsste, gibt es hier noch einige Fotos von der Stadt. Unter anderem von der bekannten Einkaufsstraße namens Orchard Road, von bepflanzten Wolkenkratzern wie man sie dort häufig sieht, von typischen Einkaufszentren, die an jeder Ecke stehen, von einigen Leckereien (die es unter anderem überall zu kaufen gab, weil Chinese New Year vor der Tür stand) und von dem Viertel Clarke Quay, wo vor allem für junge Leute abends der Bär steppt:
Wie zu Beginn erläutert, handelte es sich um eine Geschäftsreise von Timm. Selbstverständlich standen da auch Meetings mit den einheimischen Kollegen auf dem Plan. Und da die Singapuris natürlich nicht nur ihr Land und ihre Leute, sondern auch ihr traditionelles Essen präsentieren wollen, ging es an einem Abend in ein typisch einheimisches Restaurant. Was dort auf der Menükarte stand, wurde uns zunächst verheimlicht. Lesen konnten wir es aufgrund der Schriftzeichen ja ohnehin nicht. War wohl auch besser so, anderenfalls hätte wohl keiner angefangen, auch nur irgendwas zu essen. Ich bin ja echt immer neugierig und mutig was Essen betrifft und probiere wirklich so ziemlich alles was in den verschiedenen Ländern regelmäßig gegessen wird, und oftmals schmeckt es dann auch, …naja, sagen wir „ok“. Aber an diesem Abend habe ich tatsächlich das für mich persönlich unleckerste (ich möchte die Wörter „ekelhafteste“ und „abscheulichste“ jetzt mal gezielt NICHT einsetzen ;-D ) Zeugs gegessen, was ich bislang auf der Welt kredenzt bekam. Danach war ich erstmal bedient…
Was das auf den Tellern im Folgenden alles war, erkläre ich Euch unter dem jeweiligen Foto. Klickt Euch einfach mal durch die Galerie, wenn Ihr neugierig seid. Interessant ist es allemal:
Sooo, aber dem Ganzen nicht genug! Dachten sich die Singapuris… Das allerallerwichtigste und typischste für Singapur fehlte nämlich noch. Wir wollten ja schließlich einen „Nachtisch“ haben. Deshalb ging es nach dem Mahl weiter zum angeblich besten und bekanntesten Durian-Laden der Stadt. Durian ist eine einheimische Frucht in Asien, die bei uns Stinkfrucht genannt wird. Und ich kann Euch sagen, diesen Namen trägt sie zu Recht!
Ich erinnere mich an unseren Kambodscha Urlaub vor drei Jahren, dort stand an jedem Eingang der Hotels, dass die Mitnahme der Durian auf das Hotelgelände strengstens untersagt ist. Diese Frucht kann nämlich so einen abartigen Gestank verbreiten, der sich nicht so leicht verflüchtigt und einem Nicht-Asiaten echt zusetzen kann. Man kann das nur schwer beschreiben, aber „abartiger Gestank“ trifft es eigentlich schon ganz gut.
Da die Asiaten selbst aber oftmals nix kennen, gilt die Frucht der Durian als Delikatesse und wird gerne verzehrt. Deshalb stand dieser Programmpunkt nun für uns ebenfalls an, wobei ich zugeben muss, dass ich hier gepasst habe. Meine Geschmacksnreven waren gedanklich immer noch beim Darm, so dass ich lieber die Jungs beim Verzehr beobachtete und fotografierte 😉 War unterhaltsamer als selbst essen, weil von Gesichtsverzerrungen über Würgen bis hin zu Tränen-in-die-Augen-Schießen vor lauter Gestank wirklich alles dabei war.
Zunächst gab es allerdings zum Einstieg einen kleinen Fleischsnack. Getrocknetes, süß mariniertes Fleisch, auf welchem man minuten lang rumkauen konnte, weil es so fest war. Schmeckte aber ganz gut! Dann war er dran. DER Durian-Guru der Stadt, der angeblich die mit Abstand besten Früchte verkauft und das schon seit Lebzeiten. Wenn man die Fotowand im Lädchen betrachtete, musste man auch tatsächlich feststellen, dass hier auch schon reichlich Prominenz ein und aus ging, weil alle bei IHM Durian essen wollten.
So, und um mal zu Veranschaulichen, wie das 1. Mal Verkosten einer Durian-Frucht aussieht, hab ich das mal fotografisch dokumentiert:
Es beginnt mit einem skeptischen Blick, der nur von langsamem Annähern an die Frucht begleitet wird, da der Gestank bereits schon aus anfänglicher Entfernung zu riechen war. Dann folgt ein vorsichtiges Rantasten und Anfassen der Frucht mit der komischen Konsistenz, sodann heißt es Luft anhalten und abbeißen…
UNBEDINGT versuchen dabei die Luft anzuhalten, damit man den Gestand beim Verzehr nicht einatmet. Tut man dies doch, überwältigt einen urplötzlich der bestialische Gestank, so dass man seinen Würge- und Brechreiz nur noch bedingt unter Kontrolle halten kann. Am besten schnell schlucken und sich mit tötenden Blicken bei demjenigen bedanken, der einem das eingebrockt hat.
Da letztendlich dann aber doch alles halb so wild war, isst man als tapferer Kerl freiwillig einfach noch eine zweite Portion Durian. Wenn man den Trick mit dem Atmen erstmal raushat, hat das Ganze dann wohl auch irgendetwas für sich. Es ist eben was besonderes. Schließlich saßen in der Tat jede Menge Einheimische dort, die genüsslich ihre Stinkfrucht kauten. Absolut freiwillig wohlbemerkt.
Um sich nun wieder den etwas touristischeren Gegebenheiten zu widmen, waren wir auch am Strand in Sentosa, einer kleinen vorgelagerten Insel. Wobei dort in der Tat ebenfalls viele Einheimische anzutreffen sind, da Sentosa als Naherholungsgebiet dient und es zahlreiche Vergnügungsmöglichkeiten gibt. Der Strand an dem wir waren ist klein und im Vergleich mit anderen Stränden dieser Welt nahezu enttäuschend, aber die Singapuris haben eben nicht viel anderes. Insofern ist das auch ok. Es gab gutes Wetter, ´nen Cocktail, eine schöne Aussicht vom Sessellift, der über den Berg fährt, eine Runde Cartfahren und damit einen wunderbaren Tag.
Und mit einem Strandbild verabschiede ich mich heute erstmal vom Ausflug nach Asien. Demnächst geht es weiter mit dem Reisebericht aus Singapur, es erwarten Euch unter anderem Chinatown, Little India, der Singapore Zoo und das Auqarium… Es lohnt sich also dabei zu bleiben!
13 Kommentare
Hach, Singapur. <3
Das hast du sehr schön eingefangen! Ich war vor zwei Jahren dort (mein Schwager und meine Schwägerin leben da) und ich würde sofort und jederzeit wieder hin wollen! 🙂
LG, Ramona
Danke liebe Ramona!
Ja, ich finde auch, Singapur ist wirklich immer eine Reise wert!
Liebe Grüße
Mara
Mit Ausnahme der kulinarischen „Highligts“ – mal wieder tolle Fotos und ein schöner Reisebericht! Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt. 🙂
Viele Grüße,
Maria
Hahahaaaa 😀 Ja, die kulinarischen Exkursionen waren speziell 😉
Viele liebe Grüße
Mara
Halloooo,
und vielen lieben Dank für’s Mitnehmen 😉
Ich werde kaum jemals nach Singapur reisen, aber so habe ich einen tollen Eindruck davon bekommen! Ausserdem konnte ich nebenher gemütlich meinen Tee weiterschlürfen, relaxe Art zu reisen ;D
Freue mich auf den zweiten Teil…
LG, Yog
Dankeschön Yog! 🙂 🙂 🙂
Ich wusste gar nicht, dass Singapur so toll ist! Ein wahnsinnig schöner lustiger und atemberaubender Reisebericht, also dieser Dachpool hat mir echt die Sprache verschlagen! Waaaahnsinn!!!
Freue mich schon darauf im zweiten Teil noch mehr zu sehen,
Benni 🙂
Jaaa, der Pool ist wirklich der Knaller Benni! Einfach nur der Wahnsinn!
Der zweite Teil von Singapur folgt… 🙂
Liebe Grüße
Mara
Bei den tollen Fotos bekommt man sofort Lust auf Singapur, obwohl ich noch nie da war (bis auf einen kurzen Stop auf dem Flughafen) und auch Singapur eigentlich noch nicht so auf dem Schirm hatte. Die Fotos haben mich überzeugt 🙂
Es ist zumindest mal sehenswert! Ich würde keine zwei Wochen dort verbringen wollen, aber für einige Tage ist das wirklich interessant.
Liebe Grüße!
Wow, was für ein toller Reisebericht! Da bekommt man richtig Lust, selbst mal wieder nach Singapur zu reisen! Auch wenn man auf die Stinkfrucht gut und gerne verzichten kann. Viele Grüße
LACH* Die Stinkfrucht… da scheiden sich die Geister…
[…] geht es weiter auf unserer Singapur-Reise. Ich hatte Euch HIER schon einiges über unseren Kurztrip berichtet, vom fantastischen Marina Bay Sands Hotel, vom […]