Man lernt nie aus. Nie, nie, nie. Nicht in diesem Leben. Weder im Hinblick auf neue und unbekannte Dinge noch bei Dingen von denen man glaubt, man wisse bereits alles über sie. Dinge, von denen man meint, man kenne sie in- und auswendig. Sachen, von denen man behauptet, man beherrsche sie im Schlaf. Ja, der Mensch lernt NIEMALS aus. Ist das jetzt gut oder schlecht!? Theoretisch ist das sicherlich gut. Bestimmt wäre es schlimm – und für die Menschheit definitiv auch nicht förderlich -, wenn das menschliche Wesen eines Tages am Ende seiner Wissbegierde wäre, weil es für ihn ohnehin nichts mehr neues zu entdecken gäbe. Es gäbe keine Forschung mehr, keine neuen Erkenntnisse, der Mensch würde untergehen. Zweifelsohne.
Der menschliche Geist ist von Natur aus neugierig, er will Dinge wissen, erfahren und herausbekommen. Das macht ihn zu dem vermeintlich intelligenten Lebewesen, das er ist oder sein will. Ich selbst möchte ebenfalls neue Erfahrungen sammeln. Egal in welchem Bereich. Vor allem natürlich auch im Bereich FOOD möchte ich immer wieder neues kennenlernen. Neues schmecken, probieren, kreieren. Neues dazu lernen.
Aber es gibt definitiv auch Tage, an denen wäre es mir ganz recht, wenn ich auf die ein oder andere neue Erkenntnis verzichten könnte. Oder jemand anderes in meinem Dunstkreis die entsprechende Erfahrung bereits hinter sich gebracht hätte (und mich davon rechtzeitig in Kenntnis gesetzt hätte), damit ich denselben Fehler nicht ebenso machen muss. An manchen Tagen sind mir neue Erlebnisse nämlich echt zu anstrengend. An manchen Tagen möchte ich nichts dazu lernen. Und schon gar nicht über Dinge, von denen ich dachte, ich hätte sie im Griff.
Wenn man sich das nur immer raussuchen könnte, gell?! Manche leidigen Erfahrungen muss man trotz allem einfach selbst machen, ob man will oder nicht. Auch ich. Auch heute. Heute habe ich wieder was gelernt. Eine Lektion fürs Leben. Daher mein Tipp an Euch (damit zumindest Ihr von diesem blöden Fehler verschont bleibt): Lasst niemals eine gut angesetzte Hefe-Milch-Mischung (als „Vorteig“ für einen Hefeteig) länger als… sagen wir mal 30 oder 40 Minuten aus den Augen. Und schon gar keine 50 oder 60 Minuten. Haltet Euch einfach an die in der Regel vorgebenen 10 bis 15 Minuten, in welcher die Hefe-Milch gehen soll und verarbeitet sie sodann gleich weiter zu einem geschmeidigen Hefeteig.
Kommt also ja nicht auf die Idee, Euch nach dem Ansetzen der Hefe in Euer Büro zu gehen, hunderte Fotos zu sichten, auszusortieren, zu bearbeiten und dabei die Zeit zu vergessen. Denn: DAS ist keine gute Idee! Kehrt man nämlich nach 50 oder 60 Minuten (naja, vielleicht waren es auch 70 oder 80…) zurück zum Standort, an welchem sich das Hefe-Milch-Gemisch befand, findet man dort nur noch einen Schaumberg vor, der alles andere außenrum „überschäumt“ hat.
Würden wir uns im Bad befinden, würde ich sagen, es sieht aus wie ein übergelaufenes Schaumbad. Etwas kleiner natürlich. Aber mindestens genauso spektakulär. Im Gegensatz zu einem wohlduftenden Schaumbad, steigt einem bei der Hefe jedoch nicht allzu doll riechender Geruch in die Nase, der sich nun nicht nur auf der Küchenzeile breit gemacht hat, sondern auch auf dem Boden und in sämtlichen Schiebern zwischen Zeile und Fliesen.
Das Putzszenario mit einer mies gelaunten Mara (oder einer anderen aufgrund der Vorkommnisse schlecht gelaunten Person), die erstens ihren Teig jetzt nochmal ansetzen und zweitens die stinkende Bude wieder auf Vordermann bringen muss, möchte dabei im Übrigen auch keiner live miterleben. Insofern: Lernt fürs Leben und lasst die Hefe-Milch für Euren Hefeteig einfach nicht zu lange aus den Augen. Es lohnt sich nicht. Manche Erfahrungen im Leben kann man sich einfach sparen…
Das Rezept für den Apfelkuchen mit Rahmguss:
Zutaten
- Für den Hefeteig:
- 1 Esslöffel Zucker
- 125 ml lauwarme Milch
- ca. 15 g frische Hefe
- 200 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 1 Esslöffel Öl
- Für den Rahmguss:
- 300 ml Sahne
- 3 Eier
- 6 Esslöffel Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- etwas Zimt
- Zudem:
- 8 Äpfel
- Zimt zum Bestreuen
Zubereitung
- Für den Teig den Zucker in die lauwarme Milch rühren. Die Hefe hineinbröckeln und ca. 10 Minuten gehen lassen.
- Sodann die Hefemilch zum Mehl, Salz und Öl geben und zu einem glatten Teig verkneten. Klebt der Teig zu sehr, noch ein klein wenig mehr Mehl unterkneten.
- Den Hefeteig an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Den Teig anschließend nochmal durchkneten und auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Eine gefettete Spring- oder Tarteform (ca. 26 cm Durchmesser) mit dem Teig auslegen und einen Rand hochziehen.
- Die Äpfel schälen, entkernen und in kleinere Stücke oder Schnitze schneiden. Den Hefeteig damit belegen.
- Für den Guss alle Zutaten miteinander verrühren und über die Äpfel gießen. Die Oberfläche nun mit etwas Zimt bestreuen.
- Den Kuchen für ca. 35 - 45 Minuten backen.
☆ Mara
6 Kommentare
? Kenn ich! Ich hab letztens Sauerteig angesetzt. Niemand hat mir gesagt, dass der im Kühlschrank weiter quillt. Er hat sogar den Deckel des Glases, in dem er auf seinen Einsatz warten sollte, hochgedrückt. Da er ganz oben im Kühlschrank stand, hat er sich schön weit runter verteilt. Bis alles voll war. Das hab ich natürlich erst am nächsten Morgen gesehen…
Hahahahaaaa, ich bin ja soooo froh, dass sowas nicht nur mir passiert! 😉
Diese kleinen Überraschungen am nächsten Morgen braucht auch keiner, oder?! Ich kenn das ja nur zu gut 😀
Ganz viele liebe Grüße schicke ich dir
Mara
Oje, ja so eine Erfahrung spart man sich lieber.
Aber der Apfelkuchen sieht mal wieder zum anbeißen aus, super!
Liebe Grüße,
Simone
Dankeschön liebe Simone 🙂
Liebe Mara,
Jetzt musste ich erst mal schmunzeln …
Die kleinen Pannen des Lebens, ohne sie wäre es doch langweilig *ggg*
Einen leckeren Kuchen hast Du da gezaubert.
Den werde ich Dienstag backen, da habe ich frei.
Heute gab es übrigens Deine Streuseltaler mit Vanillecreme.
Sündig gut waren sie …
Herzliche Grüße,
Sabine
Da hast du auch wieder Recht Sabine. Das gehört zum Leben dazu 🙂 Und im Nachhinein ist sowas ja auch total lustig 😀
Nur in dem Moment der Entdeckung, da ist man meistens nicht so entspannt… LACH
Schön, dass dir die Streuseltaler geschmeckt haben!
Viele Grüße schicke ich dir
Mara