Es ist Erntezeit. Und zwar Weintraubenerntezeit. Vor einigen Tagen starteten wir im Garten meiner Eltern unsere „Weinlese“, denn mein Paps baut seit ein paar Jahren seine Weinreben an. Nein, er hat keinen Weinberg, aber es befinden sich ein paar schöne Stöcke für den privaten Gebrauch in einem Teil des Gartens. Diese werden gehegt und gepflegt, geschnitten und gegossen, damit die Pflanzen auch schöne Trauben hervorbringen. Und wehe der böse Mehltau rückt an, dem wird gleich zu Beginn in mühseliger Arbeit der Gar ausgemacht. Und ich muss sagen, die Arbeit lohnt sich!Letztes Jahr war die erste richtige Ernte schon recht üppig, aber dieses Jahr war sie wahrlich der Knaller. Von kleinen hellgelben Träubchen über große grüne bis hin zu kleinen und großen blauen und bordeauxfarbenen, es ist für jeden Geschmack was dabei. Wir hatten so viele Trauben, da muss man sich erstmal überlegen was man mit all den Früchten macht. Denn natürlich machen wir keinen Wein daraus. Aber wir pressen dafür unseren Traubensaft, der sich im Kühlschrank wunderbar hält und gekühlt in purer Form oder verdünnt mit etwas Mineralwasser ein perfekter Durstlöscher ist.
Für die Saftherstellung hat sich mein Paps extra eine traditionelle Presse zugelegt. Wir wollten nämlich nicht unbedingt wie früher üblich mit nackten Füßen auf den Trauben rumtrampeln (wobei ich im Trampeln echt gut bin!), sondern das Ganze ein klein wenig hygienischer und vor allem appetitlicher gestalten. Insofern kam also diese Presse zum Einsatz, die allerdings nicht unbedingt weniger Arbeit bedeutet als womöglich die Fußtrampelei. Im Gegenteil. Man benötigt für dieses kleine Ding einiges an Kraftaufwand, zudem passen in das Gefäß nicht allzu viele Trauben rein, so dass man einige Runden Schufterei vor sich hat. Aber was soll’s, wir wollen das ja so, das alles macht uns nämlich Spaß – und ich guck dabei ja eh nur interessiert zu.
Aus dem Traubensaft lässt sich dann übrigens ganz wunderbar auch Traubensirup herstellen. Oder auch Trauben-Gelee. Mein Lieblingstraubengelee stelle ich mit gutem Rotwein her, ich sag’s Euch, das ist wirklich der Knaller und schmeckt sooo lecker! Wer Gelee zum Frühstück nicht so gerne mag, der kann es in der Vorweihnachtszeit ja für Marmeladenplätzchen verwenden, denn auch das ist eine köstliche Angelegenheit! Mein Geleerezept ist hier leider noch nicht online, aber man wird im Netz hierfür ganz gut fündig. Aber es gibt auch einen leckeren und nahezu gesunden Traubenkuchen hier auf dem Blog (zum Rezept kommt Ihr HIER). Heute nun erstmal zur Saft- und Sirupherstellung. Wer sich jetzt fragt, für was man den Sirup benötigt, dem sei gesagt, dass man diesen zum Beispiel ganz wunderbar zum Süßen von Desserts und Backwaren (u. a. als Zuckerersatz) verwenden kann. Total lecker und ganz einfach zu machen!
Das Rezept für Traubensaft und Traubensirup:
Zutaten
Zutaten:
- rote (weiße oder blaue Trauben, je mehr desto besser)
Zubereitung
- Die Trauben in einem Entsafter entsaften und anschließend durch ein Mulltuch / dünnes Leinentuch filtern, sofern man einen klaren Saft haben möchte. Wen das Trübe nicht stört, der muss den Saft nicht filtern.
- Den Traubensaft in einem Topf aufkochen (damit er haltbarer wird), ganz kurz köcheln lassen und sodann in saubere (am besten ausgekochte) Flaschen füllen und verschließen.
- Wer Traubensirup herstellen möchte, der lässt den Saft im Topf einfach auf mittlerer Stufe so lange weiterköcheln bis er dückflüssig wird (das dauert ziemlich lange, je nach Menge auch über eine Stunde oder noch länger). Gelegentlich den Sirup immer mal wieder umrühren und aufpassen, dass er irgendwann nicht zu dick wird und womöglich sogar noch einbrennt, denn der Sirup wird noch dicker, wenn er ausgekühlt ist, immer daran denken!
- Den Sirup anschließend ebenfalls in ein sauberes Glas oder eine Glasflasche füllen und verschließen.
- Sowohl Saft als auch Sirup am besten gekühlt aufbewahren.
☆ Mara
5 Kommentare
Liebe Mara,
das ist ja voll die coole Idee! Nur leider sind haben auch die Vögel und Wespen unsere Trauben für sich entdeckt und nun sind sie weg. Da muss ich nächstes Jahr schneller sein.
Ja, die Vögel und Wespen sind flink, wenn es Futter gibt, das kenne ich 🙂
Hallo Mara,
tolle Fotos !!
Auch ich habe gerade blauen Traubensaft gemacht.
Dafür habe ich aber einen Dampfentsafter benutzt. Die Trauben habe ich grob von den Stilen entfernt und kurz abgespült. Dann ab in den Fruchtkorb des Entsafters (passen 8kg Früchte rein), das darunter kochende Wasser lässt die Trauben platzen und nach einer Weile kann man den heißen, klaren Saft direkt in Flaschen füllen.
Dankeschön 🙂
Uiii, so ein Dampfentsafter ist bestimmt eine tolle Sache! So ein Teil muss ich mir auch mal anschauen…
Liebe Grüße schicke ich dir!
Mara
Hallöchen, auch ich habe im letzten Jahr zum ersten Mal Traubensaft selber gemacht. Die Trauben habe ich von meiner Freundin die hat ganz viel an ihrem Stock, und Verbrauch sie selber nicht.
Nun bin ich auch wieder am Start machen, denn eins ist gewiss, der Saft schmeckt richtige lecker.
Alles gute für Euch bei der Saft Herstellung.
Liebe Grüße Marianne