Ich ertappe mich momentan beim Schreiben ständig dabei, dass ich eine Geschichte von „früher“ erzählen will. Früher gab es dies, früher gab es das, früher tat man dies, früher tat man das. Früher war alles besser, um es auf den Punkt zu bringen. Das wissen wir Erwachsenen ab einem gewissen Alter natürlich. Was man damals als Kind noch nicht verstehen konnte, wenn die „Alten“ melancholisch in Erinnerungen schwelgten und von ihrem ganz eigenen FRÜHER berichteten, ist heute für einen selbst mehr als nur nachvollziehbar.
Früher gab es noch die Deutsche Mark, die Autobahnen waren frei, im Dorf konnte man Mofa ab und an mal noch ganz tough ohne Helm fahren, ohne dass man gleich Angst haben musste von der Polizei angehalten oder vom nächstbesten Sonntagsfahrer umgefahren zu werden… Wie gesagt, früher war schlichtweg alles besser.
Alles?! Naja, nicht alles. Eine Sache kommt mir an dieser Stelle nämlich zielgerichtet in den Kopf geschossen. Und zwar Zwetschgen. Ja, richtig gelesen, Zwetschgen. Zwetschgen waren früher nämlich nicht besser. Es mag sein, dass sie geschmacklich durchaus mit den heutigen Früchten mithalten konnten, aber leider verbinde ich dieses Steinobst in meiner Erinnerung auch grundsätzlich mit Würmern. Da wir Zwetschgen als Kinder gerne von sämtlichen zur Verfügung stehenden „wilden“ Bäumen runterholten, passierte es nicht selten, dass die Früchte mit kleinen Mitbewohnern bestückt waren. Das versaute einem natürlich den Spaß an der ganzen Sache.
Heutzutage gibt es – so empfinde ich das jedenfalls – nur noch wenige herrenlose Bäume bei uns in der Gegend. Oder wahrscheinlich kommt mir das nur so vor, weil ich mein Obst mittlerweile eher im Supermarkt kaufe oder im eigenen Garten ernte. Und zumindest bei den gekauften Früchten kann man in der Regel davon ausgehen, dass sie frei von Getier sind. Insofern ist das doch super. Von wegen früher war alles besser…
Das Rezept für den gesunden Zwetschgen Crumble:
Zutaten
Für die Zwetschgen:
- 700 g frische Zwetschgen
- 1 Teelöffel Kokosöl
- 90 g Kokosblütenzucker (oder Roh-Rohrzucker)
- 1 Teelöffel Zimt
- 1 Messerspitze gemahlene Muskatnuss
Für die Streusel:
- 70 g gemahlene Haselnüsse (alternativ funktionieren auch Walnüsse)
- 130 g zarte Haferflocken
- 1 Teelöffel Zimt
- 30 g Kokosblütenzucker (oder Roh-Rohrzucker)
- 40 g geschmolzenes Kokosöl
- 80 ml Birnendicksaft (alternativ Apfeldicksaft oder Agavendicksaft)
Zudem:
- eine frische Zwetschge für die Deko
Zubereitung
- Die Zwetschgen waschen, halbieren und vom Stein befreien.
- Das Kokosöl in eine Pfanne geben und erhitzen. Die Zwetschgen hineingeben. Den Kokosblütenzucker darüber streuen und die Zwetschgen einige Minuten andünsten bis sie ein klein wenig weicher geworden sind. Die Zwetschgen dabei immer mal wieder wenden.
- Zimt und Muskantuss dazugeben und wenden.
- Die Pfanne sodann vom Herd nehmen.
- Den Backofen auf 180 °C Umluft (200 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Die Zwetschgen in eine Auflaufform oder Pieform geben.
- Aus allen Streuselzutaten eine bröselige Masse mischen und die Streusel über die Zwetschgen streuen.
- Den Crumble nun ca. 20 - 25 Minuten backen.
- Die frische Zwetschge in kleine Stücke schneiden und auf dem Crumble anrichten.
- Den Crumble warm servieren.
- Zum Zwetschgen Crumble passt auch ganz hervorragend eine Vanillesauce oder eine Kugel Eis.
☆ Mara