Nun ist es also schon wieder Herbst. Die Tage werden kälter und vor allem ungemütlicher, so dass man am liebsten gar nicht mehr vor die Haustür gehen möchte. Zumindest wenn es regnet, stürmt oder einfach auch nur ganz grau ist. Jetzt ist wieder die Zeit, in der man zuhause werkelt und Tabula rasa macht. Nun wird endlich mal wieder so richtig aufgeräumt und ausgemistet. Vor allem im Kleiderschrank.
Naja, zumindest nehme ich mir jedes Jahr im Herbst vor, nun endlich mal meine Klamotten auszusortieren, wegzuschmeißen was alt und kaputt ist und wegzugeben was mir seit Jahren (oder sogar Jahrzehnten…) nicht mehr passt. Leider, leider funktioniert das grundsätzlich nur so mittelprächtig. Denn obwohl es in meinem Ankleidezimmer in der Tat vieles gibt, das ich höchstens nochmal tragen könnte, wenn ich mindestens 6 Kilo weniger hätte (und am besten noch 15 Jahre jünger wäre. Letzteres ist wahrscheinlich sogar NOCH ausschlaggebender), kann ich mich davon nicht trennen. Ich weiß auch nicht warum, aber kaum habe ich was in der Hand, von dem ich denke das kommt jetzt endlich weg, liegt es im nächsten Moment auch schon wieder fein säuberlich im Regal, so nach dem Motto „najaaaa, vielleicht brauche ich es ja doch irgendwann mal wieder, und wenn es nur für irgendeine Revivalparty ist.
Aber auch olle Klamotten hebe ich gerne auf. Unzählige Streich-T-Shirts und sogar diverse Streich-Hosen tummeln sich bei mir. Wie, Ihr wisst nicht was Streich-Klamotten sind?! Na, ist doch selbsterklärend, Klamotten, die man anzieht, wenn man mal streichen muss. Denen es also nichts ausmacht, wenn sie dreckig werden und Farbflecken abkriegen, die nicht mehr rausgehen, weil sie ja eh alt sind und nur noch zum Zwecke des Streichens aufgehoben wurden. Ist klar, oder?! Kommt ja auch so wahnsinnig oft vor, dass man ein Haus streichen muss…
Naja, wie dem auch sei, ausräumen fällt mir einfach unglaublich schwer. Da muss die Kunstlederjacke schon auseinanderbröckeln bis ich auf die Idee komme, endlich mal einen vernünftigen Mantel anzuziehen und das kaputte Ding in den Müll zu schmeißen. Und mit auseinanderbröckeln meine ich auseinanderbröckeln. Hatte ich nämlich vor kurzem erst. Das Material hat sich aufgrund von Altersschwäche nach und nach verabschiedet und das schlimme ist, mir selbst fiel es zunächst überhaupt nicht auf! Erst als mein Mann mich darauf hinwies, dass ich die Jacke so langsam mal entsorgen könnte, stellte ich fest, dass alles abblättert.
Was dieses ganze Ausmist-Thema nun mit dem heutigen Kuchen zu tun hat?! Nichts. Rein gar nichts. Mir war nur gerade nach plaudern, insofern hab ich Euch halt jetzt zugetextet. Das kennt Ihr doch von mir. Glückwunsch also, wenn Ihr bis hier hin gelesen habt, jetzt könnt Ihr Euch zumindest ein klein wenig vorstellen wie voll es in meinem Klamottenschrank aussieht. Und hier kommt nun das Rezept für diesen leckeren, saftigen Hefekuchen mit Bratapfelfüllung. Meine Bratapfelsonne.
Das Rezept für die Bratapfelsonne:
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 250 ml lauwarme Milch
- 100 g flüssige Butter
- 80 g Zucker
- 1 Würfel Hefe
- 570 g Mehl
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
Für die Füllung:
- 4 große Äpfel
- 50 g Butter
- 150 g weißen Zucker
- 150 g braunen Zucker
- 200 g Butter
- 1 Esslöffel Zimt
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 Päckchen Vanillezucker
Zubereitung
- Für den Hefeteig die lauwarme Milch mit der flüssigen Butter und dem Zucker verrühren.
- Die Hefe hineinbröckeln und ca. 10 Minuten gehen lassen.
- Die übrigen Zutaten dazugeben und zu einem Hefeteig verkneten. Der Teig sollte nicht mehr kleben. Tut er dies doch, noch ein klitzekleinwenig Mehl unterkneten. Den Hefeteig einige Minuten gut durchwerkeln und sodann abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
- In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Dafür die Äpfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. In 50 g Butter andünsten. Dafür am besten einen Deckel auf die Pfanne oder den Topf geben. Sodann weißen und braunen Zucker dazugeben, weitere 200 g Butter sowie Zimt, Muskatnuss und Vanillezucker. Alles einige Minuten köcheln lassen bis die Äpfel schön weich sind. Die Apfelmasse nun pürieren.
- Anschließend den aufgegangenen Teig in 4 gleichgroße Teile teilen und zu Kugeln formen. Die Kugeln auf bemehlter Fläche zu großen runden Fladen (Durchmesser ca. 28 - 30 cm) ausrollen. Den ersten Fladen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- Nun ca. 1/3 des Apfelpürees auf dem ersten Fladen verteilen und verstreichen, lediglich den äußeren Rand zu ca. 1 cm dabei freilassen. Den zweiten Fladen direkt obendrauf legen und ebenfalls mit 1/3 des Apfelpürees bestreichen. Mit dem dritten Fladen genauso verfahren. Den vierten Fladen sodann obendrauf legen und NICHT mehr bestreichen.
- In die Mitte der Fladen ein rundes Glas (Durchmesser ca. 8 cm) kopfüber auf den Teig stellen. Die Teigfladen wie eine Torte nun in 16 gleichgroße Stücke schneiden, in der Mitte allerdings nur bis zum Rand des Glases schneiden, nicht ganz bis zur Mitte. Die kreisrunde Mitte unter dem Glas soll unberührt bleiben.
- Nun jeweils zwei Stränge, die direkt nebeneinander liegen in die Hand nehmen und entgegengesetzt zwei Mal nach außen drehen. Die Enden der Stränge zusammendrücken, damit die Sonne nachher so aussieht wie auf den Fotos. Mit allen weiteren Strängen ebenso verfahren.
- Schaut mal, HIER gibt es auf Youtube ein Video, das Euch nochmal in Bild zeigt, wie das mit der Sonne genau funktioniert!
- Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen und die Bratapfelsonne währenddessen nochmal kurz gehen lassen. Sodann ca. 25 - 30 Minuten goldbraun backen.
- Die Bratapfelsonne am besten ganz frisch verzehren.
☆ Mara