Ich erinnere mich noch an mein erstes Jahr als Rechtsanwältin. Ich arbeitete in Heidelberg in einer größeren Kanzlei und mein damaliger Chef sagte irgendwann mal zu mir, nachdem er mein Essverhalten einige Monate gezwungenermaßen mitansehen musste, er hätte noch nie jemanden gesehen, der so viel in sich reinstopft und trotzdem so schlank ist – wobei ich damals auch noch ein klein wenig leichter war.
Der Boss sah mich aber halt auch ständig essen, denn um von meinem Büro in die Küche zu gelangen, musste ich an seinem Büro vorbeilaufen. Und er sah mich oooooft vorbeilaufen. Ich futterte wirklich ständig. Naja, in der Gemeinschaftsküche stand aber halt auch so ziemlich jeden Tag Kuchen. Es war eine große Kanzlei, irgendeiner hatte ja immer Geburtstag und aufgrund dessen was mitgebracht. Oder der Chef selbst brachte Kuchen mit, das war immer großartig, weil er ihn aus einer traditionell backenden Bäckerei aus Speyer mitbrachte, von wo der Kuchen noch schmeckte wie von Oma früher.
Mit vollem Mund schlenderte ich dann eben wieder den Ganz zurück an meinen Platz. Oder ich holte mein eigenes Zeug aus dem Kühlschank und trug es mit ins Büro. Alternativ hatte ich auch die Tüte vom Bäcker gegenüber in der Hand oder die Tüte vom Supermarkt nebenan, bei welchem ich in der Pause gerne meine Einkäufe erledigte und/oder meine Nervennahrungsschublade (auch „Süßigkeitenschieber“ genannt) bestückte. Logo, in DEM Job schaden gute Nerven ohnehin nicht…
Jedenfalls, es stimmt, ich futterte den ganzen Tag. Ich will gar nicht wissen, was mein Kollege damals so dachte, der sich das Büro mit mir teilte und der sich das ebenfalls täglich mitansehen und vor allem auch mitanhören musste. So eine Tüte vom Bäcker knistert ja schon ziemlich, wenn man da ständig reinfasst… Wie dem auch sei, niemand hat mir je das Essen untersagt, worüber ich doch sehr happy bin.
Nun kommen wir aber zu einem wichtigen Punkt, natürlich aß und esse ich nach wie vor insgesamt ziemlich ausgewogen. Sprich, es gibt den Tag über viele gesunde Lebensmittel, die teilweise auch wenig Kalorien haben. Logo, muss auch sein, erstens wegen der Gesundheit, zweitens wegen dem Gewicht. Da ich nämlich bedauerlicherweise auch kein Alien aus dem All bin, das gegen Hüftgold resistent ist (im Gegenteil), muss natürlich auch ich immer darauf achten, dass es nicht zuviel Ungesundes ist. Daher habe ich heute ein gesundes Brombeertörtchen mitgebracht, das man ohne schlechtes Gewissen zwischendurch verputzen kann.
Das Rezept für das Brombeertörtchen mit Schokoboden in gesunder Variante:
Zutaten
Für den Boden:
- 150 g gemahlene Mandeln
- 50 g Kakaopulver
- 30 g geschmolzenes Kokosöl
- 50 g Agavendicksaft
Für die Füllung:
- 250 g Brombeeren
- 100 g Roh-Rohrzucker
- 60 g Birkenzucker (alternativ nochmals Roh-Rohrzucker)
- 8 Blatt Gelatine
- 500 g Magerquark
Zudem:
- Einige Kakaonibs für die Deko
- Frische Brombeeren für die Deko
- Etwas Kakaopulver für die Deko
Zubereitung
- Die Zutaten für den Boden in einem Blender mixen. In eine kleine Springform geben (Durchmesser ca. 20 cm), gleichmäßig verteilen und plattdrücken.
- Für die Füllung zunächst die Brombeeren mit dem Roh-Rohrzucker und dem Birkenzucker pürieren.
- Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
- Esslöffel vom Brombeerpüree in einem Topf leicht erwärmen, die ausgedrückte Gelatine dazugeben und unter Rühren auflösen. Die Gelatine darf dabei keinesfalls kochen.
- Sobald die Gelatine aufgelöst ist zwei weitere Löffel vom Brombeerpüree unterrühren. Anschließend das gesamte Püree sowie den Quark dazugeben und alles gut verrühren.
- Die Quarkmasse auf den Boden geben, gleichmäßig verteilen und das Törtchen über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Vor dem Servieren mit Kakaonibs, frischen Brombeeren und etwas Kakaopulver dekorieren.
☆ Mara