Heute gibt es Buchteln mit Rumtopffrüchten. Bevor sich nun gleich jemand fragt, warum es hier im Juni bei hochsommerlichen Temperaturen so ein herbstliches oder gar winterliches Rezept gibt, und schnell weiterklicken will zu luftig leichten, fruchtigen und erfrischenden Rezepten, dem sei gesagt: Dieses Rezept zu dieser Zeit hat einen guten Grund! Und den solltet Ihr Euch kurz anhören (denn vielleicht wollt Ihr dann gar nicht mehr weiterklicken…)
Ihr werdet mir im Herbst oder Winter eventuell ziemlich dankbar sein, dass es dieses Rezept hier zu dieser Jahreszeit gibt und nicht erst wenn es draußen kalt ist. Wenn nämlich hierzulande der Sommer erstmal vorbei ist, dann habt Ihr die Chance verpasst, dieses wunderbare Rezept nachmachen zu können. Zumindest den einen Teil davon. Denn ein Rumtopf muss jetzt zur Erdbeersaison angesetzt werden. Erdbeeren sind normalerweise mit die ersten Früchte, die im Rum landen sollten. Sodann folgt jeden Monat weiteres saisonales Obst wie Kirschen, Beeren, Aprikosen, Zwetschgen usw.
Aber wie genau funktioniert das mit den Früchten, die monatelang in hochprozentigem Rum eingelegt werden?! Ich verrate es Euch! Denn ich habe es letztes Jahr für Euch getestet. Schon lange mal wollte ich Rumtopffrüchte selbst herstellen. Leider verpasste ich grundsätzlich den richtigen Zeitpunkt dafür, die Erdbeersaison war schneller rum als ich gucken könnte. Zudem hatte ich lange Zeit einfach auch keinen geeigneten Keramik-Rumtopf. Einen solchen sollte man sich nämlich zulegen, wenn man die Früchte vernünftig lagern möchte. Das sollte sich letztes Jahr alles ändern.
Zunächst kaufte ich einen wunderschönen Rumtopf aus blauer Keramik, der seither meinen Vorratsraum ziert (ich habe diesen HIER*, aber wenn Ihr auf Amazon oder generell im Internet nach Rumtopf sucht, dann findet Ihr noch gaaaanz viele weitere Modelle, auch preislich günstigere). In der Küche würde man den Topf eigentlich viel besser registrieren, nur leider ist da ziemlich wenig Platz. Und im Vorratsraum steht er zudem schön kühl in einem dunklen Raum, das schadet ja auch nicht. So, der Topf war da, die Erdbeersaison war in vollem Gange, es konnte also losgehen.
Man benötigt natürlich – je nach Größe seines Keramik-Rumtopfes – einige Liter guten Rum, zudem auch ziemlich viel Zucker. Beides mischt man im Topf zusammen und sodann fliegt nach und nach das Obst hinein, immer orientiert an der jeweiligen Saison. Die Früchte sollten übrigens alle einwandfrei sein und keine Macken aufweisen, zudem sollte das Obst immer komplett mit Rum bedeckt sein (damit nicht versehentlich was schimmelt). Und dann kann man – passend zur Winter- und Weihnachtszeit – mit dem Verzehr beginnen. Die Rumtopffrüchte halten sich im Rum monatelang. Wir haben zum Beispiel erst kürzlich noch die letzte Portion gefuttert.
Das Rezept für die Rumtopffrüchte:
Zutaten
- gemischtes reifes (aber nicht überreifes! Obst nach Wahl, das Obst sollte gute Qualität aufweisen)
- Erdbeeren
- Kirschen (entsteint)
- Pfirsiche (entsteint, geviertelt, optional auch abgezogen)
- Aprikosen (entsteint, in Hälften geteilt)
- Himbeeren
- Brombeeren
- Weintrauben
- Birnen (entkernt, in Stücke geschnitten)
- Zwetschgen
- Pflaumen
- Zucker
- Rum (54 %)
Zubereitung
- Den Keramik-Rumtopf zunächst gut säubern, am besten mit kochendem Wasser ausspülen.
- Die Früchte, sobald sie verfügbar sind (man beginnt in der Regel mit Erdbeeren), waschen, trocknen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Menge der jeweiligen Obstsorte bestimmt man einfach nach dem eigenen Geschmack und nach der Größe des Topfes.
- Das Obst mit Zucker mischen, ziehen lassen und in den Rumtopf geben. Die Zuckermenge sollte bei den ersten beiden Füllungen 1:1 betragen, sprich bei 500 g Früchten auch 500 g Zucker verwenden. Alles in den Keramik-Rumtopf geben und den Rumtopf mit Rum auffüllen.
- Jedes Mal so viel Rum eingießen, dass dieser 2 cm über den Früchten steht (wirklich alle Früchte sollten mit Rum bedeckt sein), vorsichtig umrühren, den Rumtopf mit dem Deckel verschließen und an einem kühlen Ort lagern.
- Sobald neues Obst Saison hat, dieses ebenfalls schneiden, mit Zucker mischen und dazugeben. Erneut mit Rum auffüllen bis die Früchte gut bedeckt sind.
- Ab der dritten Runde Obst genügt das Mischverhältnis von Obst zu Zucker von 2:1. Sprich, bei 500 g Früchten nun nur noch 250 g Zucker verwenden.
- Im Oktober hat das letzte Obst Saison, das muss im Rum dann noch etwas ziehen. Der Rumtopf kann sodann zum Winter hin verzehrt werden.
- Die Früchte halten sich viele Wochen bzw. Monate, da der Alkohol und der Zucker sie gut konserviert. Der Rumtopf kann also lange Zeit gegessen werden.
Das Rezept für die Buchteln:
Zutaten
Für die Buchteln:
- 3/4 Würfel Hefe
- 200 ml lauwarme Milch
- 30 g Zucker
- 50 g weiche Butter
- 400 g Mehl
- Abrieb von 1 Bio Zitrone
- 1/2 Teelöffel Salz
- 2 Eier
Zudem:
- Mehl zum Bearbeiten
- etwas Butter zum Ausbuttern der Form und zum Bestreichen
- Zucker für die Form
- Puderzucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Die Hefe in die lauwarme Milch bröckeln. Zucker und Butter dazugeben, umrühren und ca. 10 Minuten stehen lassen. Die Butter sollte in der Milch schmelzen.
- Nun die weiteren Zutaten dazugeben und alles zu einem glatten Hefeteig verkneten. Der Teig sollte nicht mehr kleben (tut er dies doch, dann noch ein klitzeklein wenig Mehl unterkneten). Einige Minuten gut durcharbeiten und sodann ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Nach dem Gehen den Hefeteig nochmal kurz kneten und in 8 gleichgroße Stücke schneiden. Jedes Stück zu einer Kugel formen.
- Die Kugeln in eine ausgebutterte und mit Zucker ausgestreute Auflaufform oder Springform setzen. Nochmal ca. 10 Minuten gehen lassen.
- Butter schmelzen und die Buchteln damit bestreichen.
- Die Buchteln nun ca. 25 - 30 Minuten backen.
- Vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen und mit Rumtopffrüchten servieren.
☆ Mara
4 Kommentare
Superrezept! Kann man auch im Hochsommer genießen!
Danke
Caro
Dankeschön liebe Caro! 🙂
Das erinnert mich an Weihnachten bei meiner Oma, da gabs immer als Nachtisch was mit Rumtopffrüchten – für uns Kinder natürlich nicht!^^ Als ich dann groß genug war um mal probieren zu dürfen – tja was soll ich sagen – ich mag keinen Rum! 😀 Zumindest nicht pur – im Cocktail darf ein winzigkleiner Schuss drin sein, das wars aber auch schon! 😉 Vielleicht finde ich ja noch die richtige Rummarke für mich!
Viele Grüße
Steffi
Hihihiii, das verstehe ich gut! So ein Rumtopf hat es ja auch wirklich in sich! Ich mische ihn gerne mit viiiiieeeel Vanilleeis und Sahne, dann schmeckt es echt prima 🙂