Heute gibt es endlich wieder ein Rezept, nachdem es hier die letzte Woche über doch recht still um mich bzw. um meine Küchenkreationen war. Das hatte natürlich auch – wie immer – einen Grund. Nein, ich war nicht einfach nur zu faul und hab die Sonne genossen, ich hatte schlichtweg keine Zeit mehr über. Ihr wisst ja wie das manchmal so ist, die To-Do-Liste ist lang und währenddessen man Punkt für Punkt versucht abzuarbeiten, wird sie immer länger… Das soll aber keinesfalls eine Beschwerde sein. Im Gegenteil! Ich mache momentan unzählige Dinge, die mir wahnsinnig viel Spaß machen, ich verbringe Zeit mit den Menschen die ich liebe, und ich verfolge Projekte, die meine Zukunft beeeinflussen können oder sogar werden.Zudem habe ich in den letzten Tagen auch unglaublich viel Zeit in meinem Garten verbracht. Vor allem in meinem Gemüsegarten. Bereits vor drei oder vier Wochen habe ich begonnen, alles mögliche auszusäen und anzupflanzen. Klar, es war noch ziemlich kalt und nicht jedes Pflänzchen hat den Frost, der sich zwischendurch nochmal zurückmeldete, überlebt, aber zumindest die meisten. Und jetzt wächst und gedeiht alles schon prächtig.
Im Gemüsegarten haben viele verschiedene Salate, weiße und rote Kohlrabi, Spinat, Rucola, Salatgurken, Kürbis, Zucchini, Auberginen, Chilischoten, Sellerie, Blutampfer, eine Pfefferpflanze, Waldmeister, Erdbeeren und Tomaten. Ach ja, und eine schöne Himbeerhecke. Glaubt ihr nicht?! Ist aber wahr! Ich liebe es Gemüse anzubauen. Das mache ich schon seit Jahren. Nichts ist schöner, als eigenes Obst oder Gemüse aus dem Garten ernten zu können. Da schmeckt alles gleich doppelt so gut.
Wollt Ihr mal einige Fotos vom Gemüsegärtchen sehen? Wenn ja, dann gebt mir einfach in den Kommentaren Bescheid, dann würde ich mal einen Beitrag darüber schreiben.
Beim Werkeln im Garten kann ich völlig abschalten und all meinen Überlegungen freien Lauf lassen. Ich mache mir Gedanken über alles mögliche und male mir in meinem Kopf viele Dinge aus. Das ist ähnlich wie bei der Küchenarbeit. Auch beim Backen entspanne ich total, ich nenne es immer mein „Küchenyoga“, weil ich mich auf die Zutaten und die Zubereitung konzentriere und an nichts anderes denke. Tatsächlich manchmal (leider) auch überhaupt nichts denke.
Wenn ich in der Küche etwas zubereite, befinde ich mich oftmals wie in Trance. Da funktioniert das mit dem Denken nicht immer ganz so reibungslos. Mein Mann würde jetzt wahrscheinlich sagen, dass sich das nicht nur auf die Räumlichkeit „Küche“ begrenzt, aber das ist eine andere Geschichte… Mmmh, wie kann ich Euch das mit dem „Nixdenken“ beschreiben… Am besten vielleicht an einem aktuellen Beispiel wie es sich heute Morgen zugetragen hat:
Ich stand früh auf und wollte mir einen Smoothie zubereiten. Aus Wassermelone, etwas Grünzeug und ein wenig Saft. Ich nahm die Melone aus dem Kühlschrank, schnitt eine große Scheibe davon ab, ich entfernte das Fleisch von der Schale, entsorgte das Fleisch in der Mülltonne und gab die Schale samt Grünzeug in den Mixer. Nun holte ich noch Saft aus dem Kühlschrank, um ihn dazuzugießen und als ich aus dem Mixerbehälter noch ein Stückchen Melone zum Sofortverzehr stibitzen wollte, fiel mir auf, „Mensch, WO zum Geier ist die Melone?! Und was bitteschön macht die SCHALE im Mixer!?!!“
Tja, vor lauter Tagträumerei verwechselte ich gedankenverloren Melonenfleisch mit -schale und schmiss anstatt der Schale das Fleisch in den Mülli (zu deutsch: in den Mülleimer). Während dem Schnippeln war ich zuvor so in meine Gedanken vertieft, dass ich alles andere automatisch nebenher machte, ohne dabei nachzudenken. Da passiert hin und wieder eben so eine Verwechslung…
Mal wieder entsetzt über mich selbst, öffnete ich den Müll, entdeckte tatsächlich das lecker saftig rote Fleisch darin, griff beherzt hinein und holte es wieder raus. Ja logo!! Nix „iiihhh“. Glaubt Ihr ich schmeiß das weg?! Nix da! Der Müllbeutel war noch komplett leer gewesen, insofern war es kein Problem, die Melone unversehrt herauszuholen und anschließend zu verzehren.
Ich tauschte also Schale mit Fleisch im Mixer und kam dann tatsächlich kurze Zeit später noch zu meinem Smoothie. Aber Ihr versteht jetzt wahrscheinlich was ich damit meine, wenn ich sage, in der Küche denke ich NIX.
So, jetzt aber zum heutigen Rezept. Es gibt einen Rhabarberkuchen mit Vanillecreme, der zwar nicht ganz so klassisch ist wie der Rhabarberkuchen von meiner Mama und Oma (das Rezept für diesen Klassiker findet Ihr in meinem Buch „Mara´s Sweet Goodies„*), aber er kommt einem Klassiker etwas näher als die leckere Himbeer-Rhabarertarte, die ich vor einigen Tagen hier kredenzte.
Der Rhabarberkuchen wurde mit einer Vanillecreme gemacht, hat Streusel und leckeres Baiser. Hach, ich könnt mich reinlegen in den guten Rhabarber…
Das Rezept für den Rhabarberkuchen mit Vanillecreme und Baiser:
Zutaten
- 600 g geschälten Rhabarber
- 50 g Zucker
- Für den Boden:
- 100 g weiche Butter
- 80 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 Eier
- 100 g Crème fraîche
- 180 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- Für die Vanillecreme:
- 370 ml Milch
- 40 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 100 g Crème fraîche
- Für die Streusel:
- 150 g Mehl
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 80 g Butter
- Für das Baiser:
- 2 Eiweiß
- 90 g Zucker
Zubereitung
- Den geschälten Rhabarber würfeln und mit Zucker bestreuen. Ca. 30 Minuten ziehen lassen. Anschließend abseihen und gut abtropfen lassen, damit der Rhabarber im Kuchen nachher nicht zu nass ist und den Teig durchweicht.
- Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Die weiche Butter mit dem Zucker und dem Vanillezucker cremig rühren. Die Eier nacheinander unterrühren, zum Schluss die Crème fraîche dazugeben sowie das Mehl und das Backpulver. Alles zu einem glatten Teig verrühren.
- Den Rührteig in eine gefettete Springform füllen (Durchmesser ca. 26 cm), glattstreichen und ca. 15 Minuten backen.
- In der Zwischenzeit die Vanillecreme herstellen. Dafür aus der Milch, dem Zucker und dem Vanillepuddingpulver nach Verpackungsanleitung einen Pudding kochen (aber eben nur mit 370 ml Milch anstatt der üblicherweise auf der Verpackungsanleitung angegebenen 500 ml). Kurz abkühlen lassen und dann die Crème fraîche unterrühren.
- Sobald der Boden aus dem Ofen kommt, verstreicht man die Vanillecreme gleichmäßig auf der Oberfläche und verteilt anschließend darüber die Rhabarberstücke.
- Für die Streusel aus den Zutaten eine bröselige Masse kneten und über den Rhabarber streuen. Nochmals ca. 30 Minuten backen.
- Zwischenzeitlich das Eiweiß steifschlagen und den Zucker dabei einrieseln lassen. Wenn der Kuchen aus dem Ofen kommt, auf der Oberfläche verteilen und nochmals kurz (einige wenige Minuten) in den Ofen schieben bis das Baiser eine leichte Farbe angenommen hat. Das geht sehr schnell, insofern am besten in Backofennähe verweilen.
- Abkühlen lassen bevor man den Rhabarberkuchen anschneidet, da er ansonsten verläuft. Am besten gekühlt genießen.
☆ Mara
14 Kommentare
Oh, der sieht ja unglaublich lecker aus! Schade, dass du ihn erst heute hochgeladen hast, wo die Läden zu haben, jetzt komme ich nicht mehr an die Zutaten ran 😉 Ich hatte nämlich schon seit einigen Tagen nach einer Rhabarber-Tarte gesucht, wo ich deine Baisertupfen drauf tupfen könnte, aber irgendwie wurde ich nicht fündig. Entweder war der Boden zu dick oder mir hat irgendwas anderes nicht gepasst. Naja nächsten Muttertag dann! Bei uns gibt es dann heute eine Birnen-Schokoladen-Tarte und Muttertagscookies mit Royal-Icing verziert 🙂
Mit der to-do-Liste kenne ich… sie wird ständig länger und ich weiß auch mal wieder nicht, wo das lange Wochenende hingegangen ist! Und kürzer ist die Liste bei mir leider nicht geworden.
Ich würde gerne mal ein paar Bilder + Artikel über deinen Gemüsegarten lesen. Meine Großeltern bauen auch immer viel an und aus dem eigenen Garten schmeckt es doch immer am besten! 🙂
Einen schönen Sonntag wünsche ich dir!
Liebe Grüße
Svenja
PS: Die Bilder sind auch wieder wirklich hübsch geworden!
Ach und DANKESCHÖN! 🙂 🙂 🙂
Hallo liebe Svenja,
die Baisertupfen kannst du auch auf Erdbeerkuchen oder Aprikosenkuchen tupfen. Ach, eigentlich kann man sie überall drauf machen 🙂
Das stimmt, aus dem eigenen Garten schmeckt es wirklich immer am besten!
Na dann werde ich mal einige Fotos von meinem geliebten Gemüsegarten schießen…
Allerliebste Grüße schicke ich dir
Mara
Sieht sehr lecker aus…Baiser ist schon etwas feines.
Mal schauen ob ich noch einmal Rharbarber verbacke, esse ich mehr oder weniger allein.
Lg
Dagmar
Ich mag Baiser auch total Dagmar! 🙂
Na ich will aber auf jeden Fall Bilder und Erlebnisse aus dem Gemüsegarten hier finden! Hab selber gestern erst mit gärtnern angefangen und mich soooo über mein nun toll bestücktes Gemüsebeet gefreut 🙂
Sobald sich die Sonne endlich mal blicken lässt, werde ich einige Fotos vom Gemüsegarten schießen. Leider regnet es seit Tagen, vorhin hat es sogar leicht gehagelt. Aber es soll ja besser werden…
So ein Beet kann wirklich glücklich machen 🙂
Liebe Grüße
Mara
Liebe Mara,
Dein Kuchenrezept ist köstlich *ggg*
Habe ihn gestern gebacken, da ich Gäste hatte.
Leider ist gar nix mehr übrig …
Herzliche Grüße,
Sabine
Uiii das freut mich, dass du ihn schon gebacken hast Sabine! Schön, dass er euch geschmeckt hat 🙂
Liebste Grüße schicke ich dir
Mara
Sieht unglaublich lecker aus, ich glaube das ist ingesamt ne gute Kombination mit dem Rhabarber und Baiser 🙂 Wird auf jeden Fall bald mal auf unserem Kuchentisch landen, wenn wir Gäste haben! Liebe Grüße aus Meran 🙂
Ohhh, in Meran ist das Wetter momentan sicherlich schöner als bei uns. Hier regnet es, vorhin hat es sogar leicht gehagelt 🙁
Baiser und Rhabarber ist in der Tat eine zeitlose Kombination, ich mag das auch total! Bin gespannt, ob dir der Kuchen schmecken wird 🙂
Ganz viele Grüße schicke ich dir
Mara
Liebe Mara,
gesehen, gesagt, getan: Mein allererster (nicht nur) Rhabarber-Kuchen war heute der Hit bei meiner Frau und den Kindern – und natürlich auch bei mir! So super lecker, ein gebackenes Gedicht… und am Sonntag gibt es die 2. Hälfte ?
Ich habe dann gleich meine (weiter entfernt wohnende) 70-jährige Mutter angerufen und von meinem Erfolgserlebnis berichtet: eine schöne Gedankenübertragung, denn auch sie hatte heute ihren (vorbildlich super leckeren) Rhabarber-Kuchen gebacken. Leider hat sie ihr Rezept nie aufgeschrieben und ich kann nur genau nach Maß in der Küche werkeln… also nach Deinem Rezept! Und beim nächsten Mal versuche ich es dann zusätzlich mit dem krönenden Baiser als Tupfen ?
Viele Grüße aus KA
Achim
Hallo lieber Achim!
Ach das freut mich jetzt aber, dass dein allererster Rhabarberkuchen gleich so gut geklappt und vor allem auch geschmeckt hat! Es ist für mich total schön so etwas zu lesen! Vielen Dank dafür 🙂
Allerliebste Grüße nach KA, auch an die Family (die kann sich nun ja bestimmt auf viele weitere Kuchenkreationen von dir freuen…)
Mara