Mit Amarenakirschen von Fabbri
Amarenakirschen erinnern mich an meine Kindheit. Nein, nicht weil ich sie damals schon so gerne gegessen habe, sondern weil sie mein kleiner Bruder liebte. Als kleiner Bub war er unglaublich scharf auf diese dunklen, knackigen und süßen Dinger. Vor allem zu Vanilleeis mussten es zwingend Amarenakirschen sein. Mir persönlich waren sie immer einen Tick zu süß gewesen, obwohl ich bekanntermaßen ja eigentlich nicht genug von Süßkram kriegen konnte oder kann. Mittlerweile mag ich sie ganz gern, vor allem wenn man sie mit anderen – nicht ganz so süßen – Dingen kombiniert. Wie bei diesem Pie hier. Ich habe die Amarenakirschen für diese leckere Tarte nämlich mit Schattenmorellen aus dem Glas gemischt und keinen Zucker mehr dazugegeben, die Süße der Amarenakirschen hat völlig ausgereicht. Der Teig enthält zudem auch nicht zu viel Zucker. Und wenn man dann noch einen kleinen Kleks ungesüßte Sahne über ein gekühltes Stück Pie gibt, dann ist das wirklich mega! Wobei man den Pie natürlich auch warm essen kann, logo. Dann bitte auch mit Sahne. Oder mit einer Kugel Vanilleeis. Mmmmhhh.
Wo wir gerade bei meinem kleinen Bruder sind… ich komme ein wenig ins Grübeln, wenn ich so über dessen Essgewohnheiten in unserer Kindheit nachdenke. Eigentlich habe ich ja immer gesagt und gedacht, dass ICH der Süßschnabel von uns beiden war. Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr muss ich diesen Gedanken wohl revidieren. Mein Bruder liebte die sehr süßen Amarenakirschen viel viel mehr als ich; wenn es Waffeln gab schlürfte er die dazugehörige Vanillesauce am liebsten zum Schluss pur auf; und als Gute-Nacht-Getränk hatte er am liebsten seinen Erdbeer- oder Bananenkaba. Währenddessen ich lieber den nicht ganz so süßen Waffelteig aß, die „gewöhnlichen“ nicht so süßen Kirschen aus dem Glas viel lieber mochte und auf einen Gute-Nacht-Drink sowieso gänzlich verzichtete (gut, ich geb zu, letzteres lag eher an meiner Faulheit in Bezug aufs nächtliche Aufstehen und der Tatsache, dass mich regelmäßig die Toilette rief, wenn ich vor dem Schlafengehen noch zu viel Flüssigkeit zu mir nahm). Tja, von wegen die Mara ist die „Süße“, mein Brüderlein kann offensichtlich mithalten… so kann man sich irren…
Wo ich mich allerdings auf keinen Fall irre, ist die Tatsache, dass wir damals schon die Amarenakirschen von Fabbri aßen. Das weiß ich hunderprozentig, da die wunderschönen weißen Gläser mit der blauen Aufschrift schon vor 30 Jahren ungefähr so aussahen wie sie auch heute noch aussehen. Wir haben die Amarenakirschen immer von Italien, wo wir regelmäßig im Ferienhaus unserer Großeltern urlaubten, mit nach Hause gebracht, weil man sie hier bei uns nicht oder zumindest nicht überall kaufen konnte. Diese Keramikgläser bleiben einem in der Tat im Gedächtnis, vor allem weil die wirklich schön sind! So, und weil ich schöne Erinnerungen an die Kirschen habe, habe ich meinen Kirsch-Pie einfach mit Amarenakirschen verfeinert. Und siehe da, ich verstehe heutzutage gar nicht mehr, warum ich als Kind nicht auch schon verliebt in diese Dinger war… Lecker! Übrigens, bei meinem Bruder kam der Pie auch supergut an. Naja, wen wundert’s, bei DER Vorgeschichte…
Das Rezept für den Amarena-Kirsch-Pie:
Zutaten
Für den Teig:
- 500 g Mehl
- 300 g weiche Butter
- 140 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 50 ml Wasser
Für die Füllung:
- 350 g abgetropfte Kirschen (Schattenmorellen aus dem Glas)
- 200 ml Kirschsaft (den Saft aus dem Schattenmorellenglas dafür verwenden + 2 Esslöffel Kirschsaft)
- 1 gehäufter Esslöffel Speisestärke
- 2 Gläser Amarenakirschen zu je 230 g
Zudem:
- Mehl zum Ausrollen
- Puderzucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Den Backofen auf 170 °C Umluft (190 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten. So lange verarbeiten bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist.
- Gut die Hälfte des Teigs ausrollen und in eine Pieform (oder eine Tarteform) legen (Durchmesser ca. 28 cm), mit dem Teig einen Rand hochziehen. Den übrigen Teig zur Seite stellen.
- Für die Füllung die Kirschen (Schattenmorellen) in einen Topf geben, die 200 ml vom Kirschsaft dazugießen.
- Die beiden Esslöffel Kirschsaft mit der Speisestärke anrühren, glattrühren und zu den Kirschen geben. Alles aufkochen, gelegentlich dabei rühren. Sobald die Kirschen kochen, den Topf vom Herd nehmen. Die Amarenakirschen dazugeben und alles gut und gleichmäßig vermengen.
- Die Kirschfüllung auf den Teigboden geben, gleichmäßig verteilen.
- Den übrigen Teig nun auf bemehlter Fläche ausrollen und Formen ausstechen (ich habe Sterne genommen, Ihr könnt natürlich jede x-beliebige Form ausstechen). Die ausgestochenen Teigteile am Rand entlang auf die Kirschen und den Teigrand legen. So lange weiterverfahren bis kein Teig mehr übrig ist.
- Den Amarena-Kirsch-Pie nun ca. 30 Minuten backen.
- Warm oder gekühlt servieren. Dazu passt ungesüßte Schlagsahne oder Vanilleeis.
☆ Mara
6 Kommentare
Der Rand des Pies sieht ja zauberhaft aus! Die Idee muss ich mir für meinen nächsten Pie klauen! 😉 Ich habe noch nie einen mit Kirschen gemacht – wird wohl Zeit! 😀 Der sieht so herrlich saftig und verführerisch aus!
Von meiner Kindheit weis ich noch, dass ich ein Süßschnabel war (und auch noch bin 😉 ), aber mein Bruder so gar nicht! Tja da blieb mehr für mich! Aber mit der Zeit hat er sich gewandelt, jetzt isst er viel süßer als ich! 😀
Liebe Grüße
Steffi
Ich bin momentan total im Pie-Fieber, vor allem weil das Verzieren der Ränder immer so viel Spaß macht!
Wir zuhause futtern alle supergern süß. Müssen immer aufpassen, dass wir uns rechtzeitig bremsen 😀
Liebe Mara,
Als Kind habe ich im Eiscafé immer einen Amarena Becher gegessen, köstlich.
Deine Tarte sieht super lecker aus, bin gespannt auf den Geschmack.
Herzliche Grüße,
Sabine
Oh jaaa, die Amarena Becher in der Eisdiele! An die erinnere ich mich auch noch gut! Hat mein Bruder immer verputzt 🙂
Liebe Grüße
Mara
Diese Tarte schmeckt einfach himmlisch!!! Danke für das tolle Rezept.
Es wurde ein Geburtstagsgeschenk draus und oben drauf mit lauter Herzen!
Das freut mich total! Vielen lieben Dank Birgit! 🙂