Und wie und warum Hefeteig über Nacht im Kühlschrank gehen kann
Ich bin Mara und ich bin hefeteigsüchtig. Jawohl, ich kann und will es nicht verheimlichen, ich liebe diesen geschmeidigen, dehnbaren, luftigen, fluffigen und weichen Teig wirklich abgöttisch. Schon zu Zeiten als ich noch klein war, konnte ich davon gar nicht genug bekommen. Meine Oma machte die besten Hefeteigkuchen überhaupt. Um ein perfektes Geschmackserlebnis zu bekommen, bedarf es damals überhaupt nicht viel. Außer jenen perfekten Hefeteig, etwas Schmand und Zimtzucker obendrauf und fertig war Omas Zuckerkuchen. Frisch aus dem Ofen war das ein absoluter Traum!
Auch Käse- oder Schmandkuchen mag ich persönlich ja am liebsten mit einem Hefeteig darunter. Ja klar, Mürbeteig,Rührteig und Co. haben natürlich auch was für sich, klaro. Aber müsste ich mich entscheiden, es würde definitv IMMER der Hefeteig werden.
Dieser Himbeer Nusszopf besteht aus einem Hefeteig, den ich abends hergestellt habe und welcher sodann über Nacht im Kühlschrank ruhen durfte. Am nächsten Morgen habe ich ihn dann weiterverarbeitet. Da ich oft gefragt werde, wie das mit dem Teig über Nacht im Kühlschrank funktioniert, erkläre ich es Euch, es ist nämlich ganz einfach. Also, warum legt man den Hefeteig über Nacht in den Kühlschrank?! Ich persönlich mache das, wenn ich abends Muse habe, den Teig herzustellen bzw. morgens nicht erst noch den Teig zusammenkneten möchte bevor ich backen kann. Also, den Hefeteig am Abend wie gewohnt herstellen und sodann in einer mit einem leicht feuchten Tuch gut abgedeckten Schüssel in den Kühlschrank stellen. Das Tuch sollte deshalb leicht feucht sein, damit die Oberfläche vom Teig über Nacht nicht allzu sehr austrocknet.
Am nächsten Morgen hole ich den Teig aus dem Kühlschrank und lasse ihn sodann bei Zimmertemperatur nochmal eine Weile stehen. Die Zeit hierbei hängt davon ab wie sehr der Teig im Kühlschrank bereits gegangen ist. Ist er noch nicht allzu sehr aufgegangen, lasse ich ihn am Morgen einfach nochmal eine Weile stehen. Ist er bereits genug aufgegangen, so kann er gleich weiterverarbeitet werden. Man kann ihn nochmal durchkneten, dann ist er allerdings schwieriger auszurollen, oder aber man knetet ihn einfach nicht nochmal durch mehr.
Als ich diese beiden Nusszöpfe vor ein paar Tagen machte, postete ich sie auf meinem Instagram Account, sowohl die Zubereitungsschritte in meinen Stories als auch ein Foto von den noch ungebackenen Strängen, die nebeneinander lagen. Da die Nachfrage nach dem Rezept im Folgenden so riesig war, bekommt Ihr es heute. Eigentlich wollte ich den Beitrag ja auf Vorrat anlegen, weil ich nach der Geburt unseres kleinen Mannes, die ganz aktuell bevorsteht, vielleicht eine Weile nicht mehr backen werde, und ich Euch ja trotzdem weiterhin regelmäßig mit Rezepten versorgen möchte. Aber nun gut, ich geb mich geschlagen. Hier kommt das Rezept für den Himbeer Nusszopf.
Das Rezept für den doppelten Himbeer-Nusszopf:
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 250 ml lauwarme Milch
- 80 g geschmolzene Butter
- 50 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Würfel frische Hefe
- 500 g - 550 g Mehl (ich verwende Weizenmehl Typ 405)
- 2 Prisen Salz
- 1 Ei
Für die Füllung:
- 200 g gemahlene Haselnüsse
- 300 g Himbeermarmelade (am besten ohne Körnchen, alternativ geht auch eine andere Marmelade wie z. B. Erdbeer- oder Aprikosenmarmelade)
- 50 g Zucker
Für den Guss:
- 200 g Puderzucker
- einen kleinen Schuss Milch
Zubereitung
- Für den Hefeteig die lauwarme Milch mit der geschmolzenen Butter, dem Zucker und dem Vanillezucker verrühren. Die frische Hefe hineinbröckeln und ca. 10 Minuten gehen lassen.
- Sodann Mehl, Salz und das Ei dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Der Teig sollte nicht mehr kleben, daher bei Bedarf noch ein klein wenig mehr Mehl unterkneten.
- Den Hefeteig nun abgedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen und sodann weiter verarbeiten oder über Nacht gut abgedeckt mit einem leicht feuchten Tuch im Kühlschrank ruhen lassen. Bei letzterem den Teig am nächsten Morgen aus dem Kühlschrank holen und diesen bei Zimmertemperatur nun nochmal stehen lassen bis er sich insgesamt im Vergleich zum Tag vorher ungefähr verdoppelt hat.
- Den Hefeteig auf bemehlter Fläche nun zu einem ca. 80 cm auf 35 - 40 cm großen Rechteck ausrollen.
- Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Für die Füllung alle Zutaten miteinander verrühren und die dadurch entstehende Paste gleichmäßig auf der ganzen Teigplatte verstreichen. Das Rechteck von der langen Seite her aufrollen und die Rolle vorsichtig auf ca. 1 m langziehen. Sodann die ganze Rolle mit einem scharfen Messer in der Mitte einmal komplett aufschneiden.
- Die dadurch entstehenden beiden Stränge in der Mitte halbieren (damit man vier gleichlange Stränge hat) und je zwei der Stränge auf einem mit Backpapier ausgelgeten Backblech miteinander verzwirbeln. Die Schnittflächen der Stränge (also die aufgeschnittene Seite der Stränge) sollten hier nach oben schauen.
- Die beiden übrigen Stränge direkt daneben ebenfalls miteinander verzwirbeln. Beide Teigstränge sollten recht dicht aneinander liegen, damit sie nachher schön zusammenbacken.
- Den doppelten Nusszopf nochmal ca. 15 MInuten gehen lassen und sodann ca. 30 - 35 Minuten backen.
- Für den Guss den Puderzucker mit einem kleinen Schuss Milch gut verrühren und auf dem noch warmen Nusszopf verstreichen.
- Den Nusszopf am besten ganz frisch verzehren.
☆ Mara
15 Kommentare
Der sieht wirklich lecker aus.Der kommt auch auf meine Liste.Alles Gute für dich und die Geburt deines Kindes.
Viele liebe Grüße von der Steffi aus dem Referendariat.
Tausend Dank liebe Steffi!!!
Hallo liebe Mara,
Lässt sich der fertige Zopf gut einfrieren oder eher nicht?
Liebe Grüße
Kathrin
Ich friere fertigen Hefeteig so gut wie nie ein, weil ich es persönlich nicht mag. Wer das jedoch macht, der kann natürlich auch den Zopf einfrieren.
Kann man machen, ja. Wobei ich selbst Hefeteig immer ganz frisch essen will 🙂 Aber grundsätzlich geht das schon.
Ich bin auch Hefeteigsüchtig!! 🙂 Willkommen im Club! Ich finde, Hefeteig hat einfach diesen leckeren „Beigechmack“ und ist locker und fest zugleich. Und so vielseitig! Und dein Hefeuopf sieht wirklich super lecker aus, da juckt es mich direkt wieder in den Fingern, mit Hefe zu backen… 😀
Jaaa genau, Beigeschmack trifft es gut! 🙂 Einfach lecker!
Liebe Mara, der Zopf schaut soo lecker aus 😊 wird demnächst nachgebacken …
Dir wünsche ich eine gute Zeit und für die Geburt deines Kleinen alles Liebe. Bitte, liebe Mara, wenn du Wehen verspürst, dann backe keinen Kuchen mehr 😉
Herzliche Grüße aus dem eiskalten Allgäu
Hilde
😀 Mmh, das kann ich nicht versprechen… hab heute gerade gelesen, dass viele Hebammen empfehlen, bei Beginn der Wehen erstmal noch eine Weile zuhause in der gewohnten Umgebung zu bleiben… und was bietet sich bei mir da mehr an als die Küche?! 😀
Nein, Spaß beiseite. Das Backen überbrückt momentan das Warten auf den sehnlichst erwarteten kleinen Knirps 🙂
Ganz ganz liebe Grüße ins Allgäu,
Mara
In Ordnung liebe Mara … dann mach den Hefeteig … bei stärkeren Wehen kannst den Teig in den Kühlschrank stellen 😉 alles Liebe
In Ordnung liebe Mara … dann mach den Hefeteig … bei stärkeren Wehen kannst du ja den Teig in den Kühlschrank stellen 😉 alles Liebe
Hilde
Sehr leckerer Zopf, saftig aromatisch, fluffig und auch noch hübsch. Hat viel Spaß gemacht ihn zu backen…. und die Mitesser waren auch äußerst zufrieden. Danke fürs Rezept
[…] Doppelter Himbeer-Nusszopf […]
[…] Hefezopf mehr gegeben hat, sondern meistens welche mit Nuss (mein Lieblingsrezept gibt es HIER) oder mit Puddingfüllung (das Rezept findet Ihr HIER auf Instagram in meinen Highlights), habe ich […]
HAbe zu Ostern gebacken, nur habe ich den Mohn aanstelle Nüsse/Marmelade genommen. Es ist super geworden, sehr weich, nicht trocken, einfach lecker