Von Jägern und Sammlern und von Maras…
Auf dieser Welt gibt es Jäger, Sammler und Maras. Maras sind eine besondere Gattung, die aus den ersten beiden Arten entstanden ist und deren Eigenschaften miteinander vereint. Während Jäger auf die Pirsch gehen, um ihre Beute zu jagen und zu erlegen, gehen es Sammler grundsätzlich etwas gemütlicher an. Sie legen einfach alles in ihr Körbchen, was sie unter die Fuchtel kriegen und sich zu lohnen scheint.
Maras hingegen tun beides. Diese eigensinnige Spezies jagt sowohl den begehrten Dingen hinterher und kriegt diese früher oder später auch. Sie sammelt aber auch alles andere, was ihr zuweil über den Weg läuft oder am Wegesrand aufzufinden ist. Jedoch haben Maras noch eine weitere, ganz besondere Eigenschaft zu bieten: Sie horten ihre Errungenschaften. Wenn es sein muss auch jahrelang. Da Maras sowohl jagen als auch sammeln, leben sie ohnehin im Überfluss und brauchen nicht alles, was sie erbeutet haben. Überflüssiges wird dann einfach fein säuberlich gelagert.
Das Lager der Maras erreicht manchmal Ausmaße, die sich der Jäger oder Sammler nicht mal im Entferntesten vorstellen kann. Es passiert, dass sie riesige Nischen, in denen viel Platz ist, bis oben hin vollstopfen. Erst wenn der Vorrat schier aus allen Nähten platzt oder es einen besonderen Anlass gibt, der sie zur Entleerung ihres Lagers zwingt, fangen Maras an, ihre Beute nach und nach zu vernichten oder gar zu entsorgen.
Tja, Ihr seht schon, ich bin ein Mara, ich hab definitiv zuviel Zeugs zuhause. Bzw. ich HATTE zuviel Zeugs zuhause. Denn vor wenigen Tagen war ich tatsächlich in der brisanten Lage, mich von vielen Dingen entledigen zu müssen. Ich sag Euch, das war definitiv nicht einfach. Ich kann meine „Beute“ nämlich nur total schwer entsorgen. Zum Beispiel Klamotten. Ich hab echt Sachen im Schrank hängen, die mehr als zehn Jahre alt sind. Kein Scheiß. Es gibt eine Jeans, die hatte ich schon vor 15 Jahren an. Kein Witz! Ich meine, ich freu mich ja, dass die in guten Zeiten noch (einigermaßen) passt, aber Ihr könnt Euch ja vorstellen, wie die nach gefühlt 1000 Mal waschen am Saum unten aussieht.
Nun jedoch war ich eben gezwungen, zuhause mal tabula rasa zu machen. Auszumisten. Endlich! Ist ja irgendwie schon befreiend, sich irgendwann mal von altem Kram zu trennen und neue Ordnung zu schaffen. Warum ich Platz geschaffen habe?! Ich musste aufgrund von Streicharbeiten daheim mein altes kleines Büro ausräumen. In diesem Raum stand ein Schrank, den ich seit 15 Jahren regelmäßig befülle und der so voll war, dass er mit Inhalt keinen cm zu bewegen war. Das hieß: Ausräumen. Und in diesem Zuge dann auch gleich ausmisten. Und weil es so schön und tatsächlich so befreiend und befriedigend war, machte ich bei den Klamotten einfach weiter. Textiles, das man seit zig Jahren nicht anhatte, sollte man irgendwann dann wohl doch mal entsorgen.
Was das alles mit dieser gesünderen Variante von fluffigen Hefeteigschnecken mit fruchtigen Beeren zu tun hat?! Nix. Hab ich ja auch nicht behauptet. Schmecken tun sie allerdings trotzdem sensationell.
Das Rezept für die gesünderen Hefeteigschnecken mit Quarkfüllung und Beeren:
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 150 g gekochte und pürierte Kartoffeln
- 150 ml Buttermilch
- 150 ml lauwarme Milch
- 50 ml Agavendicksaft
- 1 Würfel frische Hefe
- 1 Ei
- 550 g Mehl (Weizenmehl Typ 405, alternativ Dinkelmehl Typ 630)
Für die Füllung:
- 300 g Quark (20 % oder 40 %)
- 50 g Agavendicksaft
- etwas Vanillearoma
- 400 g gemischte Beeren (Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren)
Zudem:
- Fett für die Auflauf- oder Springform
Zubereitung
- Die pürierten Kartoffeln mit der Buttermilch verrühren.
- Die lauwarme Milch mit dem Agavendicksaft mischen und die frische Hefe hineinbröckeln. Ca. 10 Minuten gehen lassen.
- Nun alle Zutaten für den Teig miteinander verkneten bis ein gleichmäßiger glatter Hefeteig entstanden ist. Der Teig sollte nicht mehr kleben, tut er dies doch, einfach noch ein klein wenig Mehl unterkneten.
- Den Hefeteig abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
- Den Backofen auf 170 °C Umluft (190 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Den Teig nach dem Gehen nochmal kurz kneten, dann auf bemehlter Fläche zu einem ca. 50 cm mal 40 cm großen Rechteck ausrollen.
- Alle Zutaten für die Füllung außer den Beeren miteinander verrühren und auf die Teigplatte streichen. Die Beeren darauf verteilen. Das Rechteck von der Länge her aufrollen. Die Rolle in 12 Scheiben schneiden und diese in die gefettete Auflaufform setzen (mit der Schnittfläche nach oben). Nun nochmal ca. 10 Minuten gehen lassen und dann für ca. 25 Minuten backen (je nachdem wie sehr gebräunt man die Schnecken haben möchte).
- Die Beerenschnecken frisch verzehren.
☆ Mara
14 Kommentare
Huhu Mara, heißt püriert durchgepresst oder püriert mit dem Pürierstab, letzteres verschleimt die Kartoffeln ja
LG Petra
Hallo liebe Petra,
geht beides. Ich habe auch beide Varianten schon verwendet (hier hatte ich tatsächlich pürierte Kartoffeln genommen).
Stimmt aber, bei pürierten Kartoffeln wird der Teig etwas klebriger, so dass man beim Kneten eventuell noch ein kleinwenig Mehl unterkneten muss.
Liebe Grüße
Mara
Danke dir, das probier ich mal aus 🙂
LG
Ach, da möcht ich jetzt reinbeissen! 🙂 Finde es gibt (fast) kein schöneres Mundgefühl, als in einen fluffig-saftigen Hefeteig zu beissen! 😀
Und einen Hefeteig mit Kartoffeln wollt ich schon immer mal testen! Also, wenn wieder Kartoffeln bei uns übrig sind, wird das probiert! 🙂
Danke & liebe Grüße
Steffi
PS: Ich müsst auch mal wieder ausmisten!O.o^^ 😉
Gell, Hefeteig ist was tolles! Ich liebe ihn auch total 🙂
Ausmisten befreit manchmal, aber mir fällt es immer soooo schwer 😀
Haha, der Text ist genial! 🙂 Ein bisschen Mara steckt wohl in uns allen, muss ich sagen. Ich bin auch so, mich von alten Dingen zu trennen ist unmöglich. Dabei sammelt man ständig wieder neues Zeug an. Aber vielleicht könnte man das alte Shirt, das man seit drei Jahren nicht mehr angezogen hat, ja noch iiirgendwann Mal brauchen… 😀
Das tolle Rezept für die Beeren-Schnecken kommt übrigens gleich auf meine Nachmach-Liste! Glaubst du kann man statt Agavendicksaft auch Honig verwenden? 😉
Süße Grüße,
Benni ♥
Ja gell, sich von Sachen zu trennen ist manchmal sooo schwer! Ich bin da echt ganz schlecht drin 😀
Logo kannst du auch Honig anstatt Agavendicksaft verwenden. Das geht problemlos.
Ganz liebe Grüße schicke ich dir
Mara
Ich weiss gar nicht, was hier köstlicher ist. Das wundervolle Rezept oder deine super schönen Bilder, bei denen einem wirklich das Wasser im Munde zusammen läuft!
🙂 Vielen vielen Dank!!!!
Rezept ist gespeichert und wird baldmöglichst ausprobiert! Es sieht einfach zu lecker aus!
Liebe Grüße von
Johanna von Dinner4friends
Dankeschön liebe Johanna! 🙂
Traumhaft!!! 😍🍓🍒
Habe heute diese wundervollen Beerenschnecken gebacken.
Habe Dinkelmehl (1050) verwendet und den Agavendicksaft durch je 35g Xylit ersetzt. Ich finde sogar das noch weniger süße auch ausreicht.
Wird es auf jeden Fall jetzt öfter geben.
Liebe Grüße
Mira
Ach wie toll, das freut mich total, wenn sie dir geschmeckt haben! Vielen vielen Dank 🙂
Liebe Grüße schicke ich dir,
Mara
[…] verlinkt, der meine gesunden Beerenschnecken nachgebacken hatte (das Rezept dazu gab es seinerzeit HIER). Diese Teile sahen wirklich so toll aus, dass ich am liebsten selbst wieder in welche gebissen […]