Und warum mir die Tage zum Heulen war…
Manchmal könnte man einfach heulen. Heulen, weil es einem schlichtweg nach Heulen zumute ist. Mal mit mehr, mal mit weniger Grund. Ich jedenfalls hatte die Tage einen Grund dazu – wie viele andere wahrscheinlich auch. Der plötzlich auftretende Frost, der in nur einer einzigen Nacht so viele Pflanzen hinrichtete.
Wer mir schon länger folgt, der hat sicherlich mitbekommen, dass wir einen Garten haben und dass ich es jedes Jahr aufs Neue genieße, meinen Gemüse- und Kräutergarten herzurichten, Samen zu säen, Pflänzchen zu pflanzen und letztendlich irgendwann auch Obst und Gemüse zu ernten.
Mitunter meine Lieblingspflanzen im Garten sind unsere Feigenbäume. Hallelujah, ich LIEBE die Dinger! Sie tragen nämlich jedes Jahr unglaublich viele süße Früchte, die man so gut in keinem einzigen Supermarkt kaufen kann. Sobald die Erntezeit beginnt, bin ich wie von den Socken. Jeden Tag werden neue Früchte reif und diejenigen, die nicht gleich pur verzehrt werden oder auf dem Salat oder mit leckerem Ziegenfrischkäse im Ofen landen, werden in Kuchen verbacken oder zu Marmeladen und Feigensenf eingekocht.
Dieses Jahr allerdings, ja, dieses Jahr kam der böse Frost. Nachdem wir sehr früh in diesem Jahr schon reichlich Sonnenschein und warme Temperaturen genießen durften, freuten sich natürlich auch die Pflanzen und trieben schnellstmöglich ihre Blätter und Früchte aus. Leider wohl etwas zu schnell, denn als in dieser einen Nacht vor wenigen Tagen die Temperaturen unter Null gingen, starben all diese jungen Triebe ab. Tomaten, Gurken, Feigen, alles tot.
Unsere Feigenbäume hatten schon unzählige kleine Früchte dranhängen und ich freute mich auf ein sehr erfolgreiches Feigenjahr. Tja, Pustekuchen, alles kaputt. Was im Garten allerdings überlebte waren zum einen die kleinen Salate (auf die ich beim Kaputtgehen ja zuallererst gesetzt hätte, die aber offensichtlich äußerst robust daherkamen) und, Ihr könnt es Euch eventuell anhand dieses Rezepts denken, der Rhabarber. Dem kann so schnell offenbar auch keine kalte Nacht zu schaffen machen. Die Stängel stehen nach wie vor 1a im Garten. Naja, bzw. standen, denn nun mussten sie für diesen Kuchen hier herhalten.
Und ich kann Euch versichern, in diesem Prachtstück hier sind sie bestens untergebracht. Ein leckerer Rührkuchen, der durch den Rhabarer wahsninnig saftig wird. Sooo gut! Und zusammen mit dem Zitronenguss, der für eine frische und fruchtige Note sorgt, ist das schlichtweg eine Traumkombi, die zudem auch noch schnell gemacht ist. Nachbacken lohnt sich also!
Das Rezept für den Rhabarberkuchen mit Zitronenguss und Pistazien:
Zutaten
Für den Kuchen:
- 250 g Butter
- 250 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 4 Eier
- 250 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 3 - 4 Stangen Rhabarber
Für den Guss:
- 150 g Puderzucker
- Saft von einer Zitrone
Zudem:
- Fett für die Backform
- gehackte Pistazien zum Bestreuen
- essbare Blüten zur Deko
Zubereitung
- Den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Die Butter mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig rühren.
- Nacheinander die Eier einrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver mischen und dazugeben.
- Alles zu einem cremigen Teig verrühren.
- Den Rhabarber schälen, in kleine Stücke schneiden und diese unter den Teig heben.
- Den Teig in eine gefettete Springform (Durchmesser ca. 26 cm) füllen und den Kuchen ca. 50 - 60 Minuten backen. Einen Stäbchentest machen, um sicherzugehen dass der Kuchen durchgebacken ist.
- Anschließend auskühlen lassen und sodann aus der Form lösen.
- Für den Guss den Puderzucker mit soviel Zitronensaft verrühren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Auf dem Kuchen verteilen und diesen mit den Pistazien bestreuen.
- Wer möchte kann nun noch essbare Blüten zur Deko anbringen.
☆ Mara
15 Kommentare
Huhu Mara,
da bin ich aber erschrocken, als ich den Artikelanfang gelesen habe. Das es dann doch „nur“ über Pflanzen geht, erleichtert mich. Klar, ich kann dich verstehen, letztes Jahr hat es meinen kompletten Garten zerhagelt, dieses Jahr der Frost, so langsam bin ich wieder drauf und dran, mein Gärtchen aufzugeben.
Aber es gibt schlimmeres und ein paar Pflänzchen schaffen es dann doch meistens, da freut man sich dann umso mehr.
Der Zitronen-Rhabarberkuchen sieht sooo gut aus, da hätte ich jetzt sofort gerne ein Stückchen 😉
Liebe Grüße und lass den Kopf nicht hängen, hier scheint schon wieder die Sonne 😉
Julia
Huhu 🙂 Hier scheint heut Gott sei Dank auch die Sonne. Wir haben heute Morgen gemütlich gefrühstückt und jetzt werde ich mich gleich ein Stündchen dem Garten widmen und Unkraut zupfen. Auch eine nette Sonntagsbeschäftigung *LACH*
Und später dann einfach Faulenzen. Wahrscheinlich. Wenn ich nicht doch wieder irgendwas zum Werkeln finde..,
Schönen Sonntag wünsche ich dir
Mara
Diesen Kuchen werde ich am Wochenende sofort nachbacken!!!! Zitrone und Rhabarber….eine tolle Kombination ?
liebe Grüße
Claudia
Ich hoffe er wird dir schmecken Claudia! 🙂
Hallo!
Oh, das ist sehr schade mit drm Feigenbaum. Bei uns fiel leider der Marillenbaum dem Frost zum Opfer. Tomaten habe ich noch im Haus stehen. Warte noch die Eisheiligentage ab.
Liebe Grüße Kerstin
Die Eisheiligen hätte ich auch besser abwarten sollen 🙁
Da muss ich doch glatt zu meinem Papa und aus dem Garten Rhabarber stibizen! 😀
Und einem Zitronenguss kann ich einfach nicht wiederstehen! *runterschleck* 😉
Liebe Grüße
Steffi
Hihi, unbedingt!!! ?
Für mich der beste Rhabarberkuchen, den ich je gegessen habe. Und ruckzuck gemacht. Danke für dieses tolle Rezept.
Übrigens der Nusskuchen aus 3 Zutaten ist auch der Hammer!
Liebe Grüsse
Karin
Das freut mich wahnsinnig! Vielen vielen Dank!! 🙂
Liebe Mara, hab aus deinem Rhabarberkuchen Rezept heute Muffins gemacht. Sind 18 Stück geworden, waren ratzfatz zubereitet und haben klasse geschmeckt. Nächstes mal backe ich den Kuchen. Bei diesem tollen Rezept muss man die Rhabarber-Saison einfach ausnutzen.
Das freut mich, wenn dir das Rezept zusagt! Vielen lieben Dank Irmi! 🙂
In einer Kastenform ist er leider etwas arg feucht geworden – vielleicht auch zu viel Rhabarber in meinem Fall? 😀 Der Geschmack ist jedoch der Hammer, wie mein „Teig übrig“ Kuchen schon ahnen lässt. Hoffe er kommt morgen bei den Kollegen auch gut an.
Ja, in einer Kastenform wird der nix. Daher immer wie im Rezept angegeben eine Springform nehmen 🙂
Liebe Mara,
kann man den Kuchen auch in einer Gugelhopfform backen oder muss es eine Springform sein? Ich hab ihn schon mehrmals in einer Springform gemacht und er war auch jedesmal super lecker allerdings ist er in der Mitte beim letzten mal etwas „eingesackt“.