Kürzlich war ich Brombeeren stibitzen. Also naja, so darf ich das ja nicht sagen. Und eigentlich stimmt es auch nicht. Gestohlen wäre hier ohnehin das falsche Wort. Denn die Brombeersträucher waren herrenlos. Jedenfalls irgendwie. Sie gehörten zumindest keinem Privatmensch. Und außerdem aß ich sie fast alle gleich auf, so dass das eh unter Mundraub fallen würde.
Ach, bevor ich mich jetzt verstricke, lassen wir das… Jedenfalls, was ich eigentlich erzählen wollte ist, dass ich an diesem Tag nicht nur an diversen Brombeersträuchern vorbei lief, sondern auch an einem Mirabellenbaum vorbeikam, der bestückt war mit unzähligen kleinen Früchten. Die waren so klein, dass ich mir erst gar nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um Mirabellen handelte. Aber angelacht haben sie mich von der ersten Sekunde an. Sie riefen „Mara, iss uns!!“.
„Was soll’s“, dachte ich, „ich teste die Dinger jetzt einfach mal“. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, ich könnte jetzt in meiner Unwissenheit versehentlich in was giftiges beißen, und diesen Akt nur haarscharf mit reichlich Schaum vorm Mund überleben, testete ich die Frucht erstmal gaaaanz vorsichtig. Aber siehe da, sie schmeckte. Mehr als das. Diese kleine Kugel war zuckersüß, das Fruchtfleisch toll saftig und überhaupt, ich beschloss, ich brauche einen Mirabellenbaum im Garten. Unbedingt!
Wie ich von Mirabellen nun auf Aprikosen komme… Mmh, weiß auch nicht so Recht. Ist halt beides ähnlich. Beide Früchte sind Steinfrüchte und beide sind superlecker. Und sowohl Aprikosen als auch Mirabellen haben jetzt Saison. Sprich, nun ist es allerhöchste Zeit, Aprikosenmarmelade zu kochen und Aprikosenkuchen zu backen. Wie wäre es zum Beispiel mit diesem leckeren Exemplar von meiner Mom, der so schöne Goldtröpfchen auf der Oberfläche bildet? Super saftig, mit gaaaanz vielen Früchten und einem Hauch Baiser obendrauf. Richtig gut! Und wer weiß, vielleicht ernte ich in ein paar Jahren ja auch Aprikosen vom eigenen Baum im Garten…
Das Rezept für den saftigen Aprikosenkuchen mit Baiser:
Zutaten
Für den Mürbeteig:
- 300 g Mehl
- 100 g Zucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 200 g Butter
- 1 Päckchen Vanillezucker
- etwas abgeriebene Zitronenschale
Für den Belag:
- 2 große Dosen Aprikosen
- 3 Eigelb
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 200 g saure Sahne
- 40 g Zucker
Für das Baiser:
- 3 Eiweiß
- 1 Prise Salz
- 40 g Zucker
Zubereitung
- Den Backofen auf 180 °C Umluft (200 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Die Zutaten für den Teig miteinander verkneten, auf leicht bemehlter Fläche ausrollen und damit eine Springform (Durchmesser ca. 26 - 28 cm) auslegen.
- Den Teigboden ca. 15 Minuten backen.
- Die Aprikosen gut abtropfen lassen.
- Die weiteren Zutaten für den Belag zu einem Guss miteinander verrühren.
- Die Aprikosen nun auf dem Teigboden verteilen, den Guss darüber gießen und den Kuchen für weitere 20 - 25 Minuten zurück in den Ofen stellen und weiterbacken. Der Guss sollte vollständig gestockt sein.
- Dann das Eiweiß für das Baiser mit dem Salz und dem Zucker steifschlagen und auf der Kuchenoberfläche verteilen. Nun den Aprikosenkuchen nochmal ca. 15 Minuten bei reduzierter Hitze von 130 °C Umluft (150 °C Ober- / Unterhitze) fertig backen.
☆ Mara
4 Kommentare
Liebe Mara,
das ist ein tolles Rezept. Im Sommer backe ich meist mit allen möglichen Beeren, aber jetzt wird es definitiv mal wieder Zeit für Aprikosen.
Liebe Grüße
Katharina
Dankeschön liebe Katharina! 🙂
[…] Damals, als ich gerade von meinem Brombeersammel-Feldzug zurückkam. Ihr erinnert Euch, ich hatte HIER darüber berichtet und Euch auch dieses Eis schon auf meinem Instagram Account gezeigt (zu meiner […]
Heute gebacken, super Rezept. Habe allerdings frische Aprikosen, leicht gedünstet mit Marillenlikör, genommen.
Sieht toll aus. Freue mich auf Kaffeetrinken!
Liebe Grüße
Christel