Ich wohne in Baden-Württemberg, genauer gesagt in Baden, noch genauer in der Nähe von Bruchsal. Und wofür ist Bruchsal bekannt außer für sein Schloss und sein Gefängnis?!! Richtig, für Spargel. (Das Bruchsaler Schloss konntet Ihr übrigens HIER bei meinem Hochzeitsbeitrag bewundern, da wir in dieser tollen Location nicht nur unsere Trauung, sondern auch die anschließende Party feierten).
Bruchsaler Spargel ist überregional ein Begriff und das auch zu Recht. Denn der Spargel aus unserer Gegend kann sich wirklich sehen lassen! Und da wir uns gerade mitten in der Spragelzeit befinden (auch wenn das Wetter leider noch nicht so richtig mitspielt und die Mengen an Spargel sich noch in Grenzen halten), gibt es natürlich auch hier bei mir endlich das erste Rezept mit diesem feinen Gemüse.
Es soll ja tatsächlich Leute geben, die behaupten, dass das sogenannte weiße Gold total überbewertet sei und der Hype um den Spargel absolut nicht nachvollziehbar wäre. Wie kann das sein?! Liegt das vielleicht daran, dass diese Menschen noch nie richtig toll zubereiteten Spargel gegessen hat?! Vermutlich. Wer weiß das schon so genau. Sicher, Spargel pur ist relativ geschmacksneutral, aber das ist eine Kartoffel doch irgendwie auch, oder?! Mit der passenden Zubereitung hingegen wird es wirklich ein Gaumenschmaus!
Ich jedenfalls LIEBE Spargel. Während so mancher den klassischen Stangenspargel mit Sauce Hollandaise bevorzugt, mag ich ihn am liebsten als Spargelgemüse mit einer lecker cremigen Buttersauce, gemacht aus einer Mehlschwitze.
Ich muss ja zugeben, dass ich das selbst nie zubereite und glaub ich auch gar nicht kann. Das liegt nämlich daran, dass bei uns zuhause immer meine Mutter Spargel kocht und diese Spargel für uns alle die allerallerallerbesten sind! Keiner bereitet das Spargelgemüse auch nur annähernd so gut zu wie Mama. Hinzu kommen dann noch die weltbesten Pfannenkuchen und schon ist das Gericht ist unschlagbar! Insofern, warum selbst kochen, wenn es bei meinen Eltern am besten schmeckt und wir dort regelmäßig zum Essen einkehren dürfen.
So, aber das bedeutet ja nicht, dass ich überhaupt keinen Spargel in der heimischen Küche verarbeite. Das tue ich nämlich durchaus. Nur eben nicht als Spargelgemüse. Bei uns gibt es dann eher mal einen Spargelsalat oder sowas leckeres wie diese Tarte hier.
Ich habe ein wenig mit Pinienkernen experimentiert, die ich noch im Vorratsschrank hatte, und habe diese kurzerhand karamellisiert und vor dem Backen auf die Tarte gestreut. Das hat der Spargeltarte eine leckere, leichte Süße verliehen und hat wirklich fantastisch geschmeckt!
Außerdem habe ich grünen Spargel verwendet anstatt den bei uns gängigen weißen Spargel. Erstens weil der grüne Spargel etwas knackiger ist als der weiße und beim Backen nicht so weich oder gar matschig wird, und zweitens – ja, ich geb´s zu – weil er einfach so fotogen ist.
Mein Mann liebt Spargel genauso wie ich und er ist eigentlich auch grundsätzlich ein dankbarer Esser. Es gibt nur wenige Dinge, bei denen er sagt, dass sie ihm nicht schmecken. Es gibt aber auch nur hin und wieder Gerichte, die ihn so begeistern, dass er von sich aus sagt, dass etwas total toll und lecker schmeckt. Bei dieser Spargeltarte hier war das der Fall, Timm fand sie großartig und hat sie ratz fatz verputzt, was mich natürlich ganz besonders gefreut hat.
Das Rezept für die Spargeltarte mit karamellisierten Pinienkernen:
Zutaten
- Für die karamellisierten Pinienkerne:
- 50 g Zucker
- 50 g Pinienkerne
- Für den Boden:
- 1 Rollge frischen Blätterteig
- Für die Füllung:
- 4 Eier
- 130 g Schmand
- 80 g Frischkäse
- 50 g frisch geriebener Parmesan
- Salz
- Pfeffer
- getrocknete Kräuter nach Wahl
- Zudem:
- 10 Stangen grüner Spargel
- einen kleinen Schuss Sahne
Zubereitung
- Für die karamellisierten Pinienkerne den Zucker in einer Pfanne schmelzen. Sobald dieser karamellisiert die Pinienkerne dazugeben und im Karamell schwenken. Die Kerne auf ein Backpapier geben und auskühlen lassen. Vorsicht, Zucker wird extrem heiß! Nach dem Auskühlen die karamellisierten Pinienkerne in kleine Stücke brechen.
- Den Ofen auf 180 °C Umluft (200 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
- Den Blätterteig in eine eckige Tarteform geben, ca. 35 cm auf 13 cm (natürlich funktioniert auch eine runde Form, hierbei muss man eventuell nur die Backzeit ein klitzeklein wenig verlängern). In der Regel hat man etwas Blätterteig an den Rändern übrig, diesen mit einem Messer abschneiden und zunächst zur Seite stellen.
- Die Eier verquirlen, den Schmand und den Frischkäse unterrühren bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist. Den geriebenen Parmesan unterheben. Salz, Pfeffer und getrocknete Kräuter nach Wahl dazurühren. Die Masse auf den Boden der Tarte geben.
- Die holzigen Enden der grünen Spargel abschneiden und den unteren Teil der Spargel mit einem Spargelschäler schälen. Die Stangen halbieren und vorsichtig auf die Eiermasse legen. Vorsichtig deshalb, damit sie nicht gleich in der Eiermasse untergehen.
- Die Hälfte der karamellisierten Pinienkerne darüber streuen und die Spargeltarte ca. 20 Minuten backen. Der Blätterteig sollte goldgelb gebacken sein.
- Aus dem übrigen Blätterteig kleine Kreise ausstechen, diese mit einem Kleks Sahne bestreichen und mit den restlichen karamellisierten Pinienkernen bestreuen. Ca. 10 Minuten backen bis die "Cracker" goldbraun sind. Mit der Spargeltarte servieren.
☆ Mara
8 Kommentare
Liebe Mara,
ich bin immer ganz begeistert von deinem Blog, den wunderschönen Fotos und den tollen Rezepten.
Auch jetzt wieder werde ich diese Spargeltarte ausprobieren. Eine Idee habe ich allerdings noch; wenn Früchte beim Backen im Kuchen nicht „abtauchen“ sollen, mehliert man sie. So könnte man doch auch mit dem Spargel verfahren und auf Nummer „Sicher“ gehen.
Ganz liebe Grüße von Sabine
Vielen vielen lieben Dank Sabine! 🙂
Das mit dem Mehlieren ist ein großartiger Tipp! Werde ich definitiv ausprobieren. 1000 Dank und liebste Grüße
Mara
Super, liebe Mara! Ich liebe grünen Spargel, habe dieses Jahr aber noch keinen gemacht.
Liebe Grüße,
Simone
Danke liebe Simone!
Liebe Mara,
das klingt so köstlich und sieht auch so verführerisch aus!
Ich bin gerade ganz begeistert und muss nun schnell frühstücken gehen, weil ich gerade einen solchen Hunger bekommen habe.
Liebe Grüße
Christine
Dankeschön liebe Christine! 🙂 🙂 🙂
Was für schöne Bilder, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen…
Lieben Gruß
Dagmar
1000 Dank liebe Dagmar! 🙂