Kirschenzeit! Wie ich sie liebe. Große, herzige, dunkelrote Kirschen. Frisch gepflückt vom Baum, ein Gedicht.
Aufgrund dessen freute ich mich vor einigen Tagen auch wie ein Brunnenputzer, als eine Freundin von mir fragte, ob ich nicht eine gute Verwendung für eine gefühlte Tonne Kirschen hätte. Sie hätten einen Baum an dem die Früchte bald reif seien und es seien so abartig viele Kirschen, dass sie nicht wüssten wohin damit. Ha, da zögerte ich natürlich nicht lange. Ob ich eine Verwendung dafür habe?!?! Das dürfte wohl lediglich eine rhetorische Frage gewesen sein… Logo hatte ich die. Und nicht nur eine!
Jedenfalls ging es letzten Samstag sodann zum Kirschen pflücken. Wir hatten zwei Eimer an Bord und einen Wäschekorb, um die Eimer dort hinein zu stellen („damit sie beim Kurvenfahren nicht umkippen und das Auto schmutzig machen“ Zitat Timm). Zudem hatten wir natürlich unsere „Schaffklamotten“ an. Klaro, die roten Flecken – wenn man sich verkleckert – kriegt man schließlich nur schlecht bis überhaupt nicht mehr raus. Was ich mir allerdings dabei dachte, meine neuen ledernen, wohlbemerkt hellbeigen (!) Lieblings-Schläppchen zum Kirschenpflücken anzuziehen und sie NICHT rechtzeitig auszuziehen… man weiß es nicht genau…
Nun gut. Als ich mit meinen Eimerchen ankam wurde ich auf direktem Wege von den Baumeigentümern ausgelacht und gefragt, was ich mit den winzigen Behältnissen vorhätte. Da würde ja überhaupt nichts reinpassen. Als ich den Baum und die Ausbeute daran sah, wusste ich warum ich für Gelächter gesorgt hatte… Kurzum wurde der Wäschekorb als Kirschentransporter benutzt, der letztendlich auch tatsächlich voll wurde mit den roten Früchtchen. Meine Güte, ich freute mich echt riesig! Was ich daraus jetzt alles machen konnte!
Das Kirschenensteinen am selbigen Abend hatte ich mir leider etwas lustiger vorgestellt. Mit meinem kleinen handbetriebenen Kirschentsteiner kam ich nur schleppend voran. Der Wäschekorb wurde einfach nicht leerer und die Terrasse (die ich selbstverständlich fein säuberlich zuvor mit Zeitung ausgelegt hatte) sah aus wie ein Schlachtfeld. Ich hielt echt lange durch, Kirsche für Kirsche in die Hand zu nehmen und Stück für Stück einzeln zu entsteinen, aber als noch nicht mal der Bailey´s in meinem Glas mehr schmeckte vor lauter Müdigkeit und dem starken Drang, endlich ins Bett zu gehen, gab ich letzterem also nach und verschob die weitere Entsteiungsaktion auf den nächsten Tag.
Und weil die Dinger verwertet werden wollten, musste ich eben am nächsten Tag nochmal ran zur Kirschkernelimination. Man hat ja sonst nix zu tun 😉 Aber ich will nicht jammern, die Arbeit hat sich schließlich auch richtig gelohnt! Ich habe jede Menge Marmelade gekocht, mal Kirsch pur, mal mit Erdbeere, mal mit Ananas, … Und es gab natürlich Kirschkuchen! Klassischer Kirschkuchen, den schokoladigsten Schoko-Käsekuchen mit Kirschen ever (ja, Rezept kommt noch) und eine fantastische Kirsch-Biskuit-Rolle, die mir schier die Nerven geraubt hat (jaaaa, auch hier kommt das Rezept noch).
Diese Kirschtarte hier mit weißer Schokolade hat meine Mom vor kurzem gemacht und ich kann nur sagen, köstlich! KÖSTLICH! Sie wird mit Kirschen aus dem Glas zubereitet, wer will kann aber auch süße frische Kirschen benutzen. Aber gut entsteinen vorher! 😉
Das Rezept für die Kirschtarte mit weißer Schokolade:
Für den Boden:
250 g Mehl
100 g weiche Butter
80 g Zucker
1 Ei
1/2 Teelöffel Backpulver
1 Esslöffel Strohrum (optional)
Für die Füllung:
80 g weiße Schokolade
200 ml Sahne
1 Päckchen Vanillepuddingpulver
50 ml Milch
1 Ei
1 Päckchen Vanillezucker
1 großes Glas Kirschen (ca. 700 ml, Schattenmorellen)
etwas Zimt zum Bestreuen
Den Backofen auf 160 °C Umuft (180 °C Ober- / Unterhitze) vorheizen.
Für den Teig alle Zutaten vermengen und zu einem glatten Teig verkneten. Eine Springform mit einem Durchmesser von ca. 26 cm einfetten, mit Mehl bestäuben und den ausgerollten Teig hineinlegen. Einen kleinen Rand hochziehen und den Boden ca. 20 Minuten backen.
In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Dafür die Schokolade klein hacken und mit der Sahne zusammen in einem Topf schmelzen. Das Vanillepuddingpulver mit der Milch glattrühren (es sollen keine Klümpchen mehr vorhanden sein) und in die Sahne geben. Sodann das Ei und den Vanillezucker unterrühren.
Die Kirschen abtropfen lassen und auf dem gebackenen Teig verteilen. Nun die Pudding-Sahne-Mischung darüber gießen und die Tarte nochmals ca. 30 – 35 Minuten backen. Anschließend auskühlen lassen und mit dem Zimt bestreuen.
☆ Mara
Life isf full of cherry goodies!!!
Auch im Sommer gibt es Kuchen:
Leichte Philadelphia Torte mit Kiwisauce
Herziger Erdbeer-Joghurt-Kuchen
12 Kommentare
Liebe Mara,
Da hast Du tapfer durchgehalten 🙂
Die Mühe hat sich gelohnt, wieder mal ein sehr leckeres Rezept.
Ich hatte neulich Besuch und habe wieder aus Deinem Buch gebacken.
Jeder Kuchen ist was geworden und war wirklich sehr lecker.
Außerdem sind die Kuchen wahre Hingucker♥️
Seitdem Mr.Tonkabohne auf Reha ist, bekommen die Nachbarn öfters Kuchen von mir.
Alle sind sehr begeistert von den leckeren Rezepten.
Herzliche Grüße an Dich,
Sabine
Hey das freut mich sehr liebe Sabine, dass du schon einiges aus meinem Buch ausprobiert hast! Und dass dir die Rezepte gefallen! Dankeschöööön! 🙂
Gute Besserung an Mr. Tonkabohne wünsche ich!
Dicker Knutscher
Mara
Liebe Mara,
das sieht superlecker aus. Könnte man statt Kirschen auch halbierte oder geviertelte Erdbeeren verwenden? Oder verwässert das zu sehr? Tochterherz möchte einen Erdbeerkuchen zum Geburtstag, daher die Frage 🙂
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag ♥
Sandra
Hallo liebe Sandra,
vielen Dank 🙂
Ich fürchte, dass Erdbeeren in diesem Kuchen tatsächlich ziemlich verwässern würden und vor allem auch optisch nicht so geeignet wären… Lieber für Erdbeeren ein anderes Rezept nehmen 🙂
Liebe Grüße und einen schönen Geburtstag von Tochterherz wünsche ich 🙂
Mara
Das Rezept ist gespeichert, die Tarte sieht aber auch einfach klasse aus und schmeckt bestimmt noch besser. Und auf das Rezept für den Schoko-Käsekuchen mit Kirschen bin ich auch schon gespannt.
Dankeschön liebe Birgit!
Jaaa, der Schoko-Käsekuchen war auch der Knaller… 🙂
Irgendwas mach ich doch falsch, ich kenn niemanden mit Kirschbaum.. Mist.. ^^ Aber die Tarte sieht ja mal richtig lecker aus, weiße Schokolade mag ich ja eh suuuuper gerne. Mal sehen ob ich irgendwann auch mal dazu komme meine vielen gespeicherten Rezepte auch nachzubacken^^
Lg
So ein Kirschbaum ist schon was feines… aber wie gesagt, das Entsteinen könnte unterhaltsamer sein 😉
Was für eine schöne Tarte. Unser Kirschbaum hinterm Haus trägt leider seit 10 Jahren keine Kirchen mehr 🙁 er blüht lediglich im Frühling schön auf und das wars dann aber auch schon wieder.
Aber es gibt dann ja noch die Alternativen im Glas 🙂
Hab einen schönen Wochenstart liebe Mara und liebste Grüße,
Kevin
Oh, das ist aber schade Kevin, dass der Baum keine Früchte mehr trägt. Aber du hast Recht, mit Kirschen aus dem Glas funktioniert dieses Rezept ebenfalls perfekt! 🙂
Allerliebste Grüße schick ich dir!
Mara
[…] Kirschtarte mit weißer Schokolade […]
Liebe Mara, ich finde deine Rezepte toll! Ich habe soeben diesen Kuchen im Ofen, aber irgendetwas gefällt mir nicht. Könnte es sich bei der Mengenangabe von Milch evtl um einen Druckfehler handeln? 500ml anstatt 50ml? Habe mit 50ml Milch gearbeitet und die Creme ist sofort total fest geworden! Von „darüber gießen“ konnte bei mir leider keine Rede sein 🙁
Habe noch Milch nachgegossen, aber die Vanillecreme bleibt pampig und fest.. ich musste sie auf die Kirschen löffeln. Auch jetzt während des Backens verteilt sich die Creme nicht mehr. Ich bin mal gespannt darauf, wenn die Backzeit um ist!